Der Jagdverband und die Kreisgruppen rufen die Jäger dazu auf, alle gesetzlichen Möglichkeiten für die Bejagung von Schwarzwild auch auszunutzen.

Nach Ansicht der Jäger hat sich die Situation beim Schwarzwild derzeit entspannt. Dennoch wurden die Jäger aufgerufen, in ihren Bemühungen, Wildsauen zu erlegen, nicht nachzulassen.
Schwandorf. Im Rahmen eines Pressegesprächs informierten der Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbands, Dr. Günther Baumer, sowie die Kreisgruppenvorsitzenden Torsten Traf (Burglengenfeld), Franz Sedlmeier (Neunburg v. W.) und Alois Segerer (Nabburg) sowie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schwandorf, Johann Vornlocher über die aktuelle Jagdpolitik.
In den meisten Gebieten des Landkreises habe sich derzeit die Schwarzwildlage etwas entspannt, was sich aber sehr schnell und kurzfristig wieder ändern könne, so die übereinstimmende Meinung der Waidmänner. Um die Situation mit den Schwarzkitteln in den Griff zu bekommen, appellierten sie an alle Jäger, alle gesetzlichen Möglichkeiten der Bejagung zu nutzen. Dazu zählen das klassische Ansitzen, der Sammelansitz und der Einsatz von Hundemeuten. Zudem wurden die Revierinhaber aufgefordert, sich mit ihren Reviernachbarn bei einem Wechsel der Sauen von einem Revier ins nächste abzusprechen und junge Jäger einzusetzen.
Lösungen müssten immer vor Ort gefunden werden, deswegen sei auch die Einbindung der Jagdgenossen und vor allem der Landwirte wichtig, die die Jagdpächter schnell informieren sollen, wenn es Hinweise auf die Anwesenheit von Sauen gebe. Dies trage auch dazu bei, dass der Flurschaden gering gehalten werden könne.
Vom Gesetz her seien die Jagdgenossenschaften verpflichtet, Wildschaden zu übernehmen. Durch individuelle Pachtverträge könne auch eine teilweise Übernahme der Kosten durch den Jagdpächter festgelegt werden.
Dem Thema„Pille für Wildschweine“ erteilten die Verantwortlichen der Kreisgruppen und des Jagdverbands eine klare Absage. Der Einsatz einer Pille sei weder waidgerecht und aus ethischen und medizinischen Gründen abzulehnen, da auch andere Wildtiere die Pille unkontrolliert fressen könnten. Jagdverbands-Vizepräsident Dr. Günther Baumer, der Tierarzt im Ruhestand ist, bezeichnete die unkontrollierte Verabreichung von verbotenen Hormonen in freier Wildbahn als „Schwachsinn“. Als Folge würde der komplette Markt für Wildbret zusammenbrechen. Wildbret habe als pures Bioprodukt einen sehr guten Ruf bei den Verbrauchern, der Einsatz von Hormonen würde alles zunichte machen.