Etwa 1,3 Mio. Tiere werden jährlich in NRW durch Jäger getötet

Die Novelle von Landesumweltminister Remmel soll 2015 Gesetz werden. Landesvorsitzender kommt zur Informationsveranstaltung ins Kirchhellener Klosterstübchen
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Bottrop schaltet sich mit einem Infostand und einer Informationsveranstaltung in die hitzige Debatte zur Jagdrechtsnovelle in NRW ein. Der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht kommt am Mittwoch, 12. November, um 19 Uhr in die Gaststätte Klosterstübchen, Hauptstraße 85.
Dabei geht es um die in der letzten Zeit heiß diskutierte Jagdreform. Im kommenden Jahr soll diese Reform im NRW- Landtag diskutiert und beschlossen werden. Seit 2001 ist der Tierschutz in der nordrhein-westfälischen Landesverfassung verankert. Trotzdem wird die Ausübung der Jagd nach Ansicht des BUND bis heute weder dem Tier- noch dem Naturschutz gerecht. Dazu hat der BUND 10 Kernforderungen vorgelegt, zum Beispiel zum Thema Jagd auf Katzen, die Umweltminister Remmel im neuen Gesetz verbieten will. Recht so, sagt der BUND: Offiziell würden durchschnittlich etwa 10 000 Katzen pro Jahr in NRW durch Jäger getötet, weil sie angeblich wildern. Aber: „Die aktuellen Zahlen der Vogelschutzwarte NRW zeigen, dass die Brutvogelbestandsentwicklung positiv ist, auch in Gebieten mit hoher Katzendichte!“, sagt Klaus Lange, Sprecher des BUND Bottrop. Zudem sei eine sichere Unterscheidung von Haus- und der streng geschützten Europäischen Wildkatze im Gelände wenig möglich. Weiterhin fordert der BUND, dass Anfütterungen verboten werden sollen. Lange: „Luderplätze mit Fleischabfällen zum Anlocken von Wildschweinen oder Füchsen sind gefährliche Tierseuchenherde.“
Etwa 1,3 Mio. Tiere werden jährlich in NRW durch Jäger getötet, über 90 Prozent davon nach BUND-Bewertung ohne vernünftigen Grund gemäß § 1 Tierschutzgesetz. So sind alle Arten der Roten Listen, des FFH-Anhangs IV sowie Vogelarten, deren Bejagung nach der Vogelschutzrichtlinie in Deutschland nicht zulässig ist, aus Sicht des BUND nicht in die Liste jagdbarer Arten aufzunehmen. „Unverständlich ist auch,“ so Lange weiter, „dass in Naturschutzgebieten weiterhin gejagt werden soll. Denn gerade hier sollen Tiere geschützt werden.“
Im Vorfeld lädt der BUND Bottrop am Donnerstag, 6. November, zwischen 10 und 12 Uhr auf dem Kirchhellener Johann-Breuker-Platz zu einem Infostand. Alle interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen,
http://www.derwesten.de/staedte/bottrop/kirchhellen/auch-der-bund-diskutiert-mit-beim-jagdrecht-id9964708.html