Besitzer klagt an.
Ingenieur Jörn Rogge an der Stelle, wo der Kater abgeknallt wurde
Rotenburg/Wümme
Flauschiges Fell, ein gutmütiges Wesen, lustig und treu. Kater „Lemmon“, Exemplar der Edelrasse Maine Coon (Wert: 1000 Euro).
Abgeknallt von einem fiesen Jäger! Und dem Katzenbesitzer bricht es das Herz. Er klagt den Schützen an.
Bauingenieur Jörn Rogge (46) hat „Lemmon“ – samt seiner Schwester „Lara“ und einem weiteren Kater – seit zwei Jahren. Im Dörfchen Stemmen lebt die Mensch-und-Miez-WG friedlich am Ortsrand.
Doch in der letzten Woche kam „Lemmon“ nicht mehr nach Hause.
Der Ingenieur: „Zwei Tage suchte ich nach ihm, rief den ortsansässigen Jäger Marco S. an, der im Nachbarort eine Jagdschule betreibt. Er kennt meine Katzen.“
Der Ingenieur fragte den Jäger: „Hast du ,Lemmon‘ gesehen?“ Dann soll Marco S. geantwortet haben: „Jaaa. Den hab ich gestern abgeschossen.“ Behauptet Katzen-Besitzer Jörn Rogge.

Ein Bild des Katers vor seiner „Hinrichtung“
Stimmt das? Marco S. bestätigte Marco S. die Tat, betonte aber: „Mehr sage ich dazu nicht.“
Fakt ist: Laut Jagdgesetz dürfen streunende Tiere außerhalb von Ortschaften erschossen werden. Rogge: „Aber der Tatort ist sehr nah an den Häusern des Dorfes. Außerdem weiß Herr S., dass meine Katzen nicht wildern. Da kann man doch nicht einfach schießen.“
Der Naturschutzbund Nabu gibt ihm recht. Sprecher Sönke Hoffmann: „Abknallen ist keine Lösung! Ein Abschuss ist nur bei erwiesenem Wildern legitim.“
Der Ingenieur hat den Jäger bei der Polizei angezeigt.