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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Krähenjagd im Markgräflerland: 101 Vögel abgeschossen

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Krähen und Elstern bringen vielerorts das Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Im Markgräflerland haben Jäger die Vögel nun revierübergreifend ins Visier genommen.

Krähen gelten als hochintelligent. 


Als hochintelligente Vögel werden sie von den Fachleuten bezeichnet – die Rabenkrähen, die aufgrund ihrer hohen Population derzeit das ökologische Gleichgewicht im heimischen Raum etwas durcheinander bringen. Eine revierübergreifende Krähen- und Elsternjagd war deshalb, wie seit April vom Landesjagdgesetz gefordert, Ende August im Gebiet der Hegegemeinschaft Rheintal angesetzt, in der jetzt 24 Jagdreviere zusammengeschlossen sind.

Von Tagesanbruch bis zehn Uhr waren an die 100 Jäger zwischen Bad Krozingen und Steinenstadt, zwischen Rhein und Schwarzwaldrand unterwegs, um Jagd auf die Vögel zu machen. Diese überfliegen Gefahrenpunkte in unerreichbarem Abstand. Die Jäger am Boden mussten sich deshalb mit Tarnnetzen oder in Maisfeldern "unsichtbar" machen. Insgesamt wurden in den frühen Morgenstunden auf der rund 13.000 Hektar großen Überwachungsfläche im Markgräflerland rund 600 Rabenvögel gezählt. Am Ende lag die Jagdbeute bei 99 Rabenkrähen, zwei Elstern und einem Jungdachs – eine verhältnismäßig bescheidene Ausbeute.

Den revierübergreifenden Abschuss der Rabenkrähen sieht die Jägergemeinschaft dennoch als Erfolg, obschon er nur eine geringe Wirkung haben dürfte. Pro Jahr bekommt ein Rabenpaar (das 30 Jahre alt werden kann) im Schnitt vier bis sechs Nachkommen.

Auch Elstern haben sich wegen der Bedrohung durch natürliche Feinde wie Wanderfalke, Uhu oder Habicht zumeist vom freien Feld in die bewohnten Gebiete zurückgezogen. Unter Krähen und Elstern leiden vor allem die Küken der im Frühjahr frisch geschlüpften Bodenbrüter ebenso wie Rebhühner, Fasane, Schnepfen, Feldlerchen oder Kiebitze. Deren Küken sind zirka 14 Tage flugunfähig und in dieser Zeit für Elstern, Rabenkrähen und Füchse eine leichte Beute.

Im Juli 2015 wurden von der Markgräfler Jägervereinigung 79 Jungfüchse erlegt – immer noch zu wenig, wie es der Bad Krozinger Jäger und Hegering-Organisator Paul Schmid angesichts der rasant ansteigenden Population formuliert. Eine revierübergreifende Bejagung müsse spätestens 2016 wiederholt werden, damit das Gleichgewicht erhalten bleibt, ist die Meinung der Jäger im Markgräflerland.

http://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/kraehenjagd-im-markgraeflerland-101-voegel-abgeschossen--110550859.html

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