Reaktion auf Abschuss eines Löwen

Anfang Juli wurde Cecil von einem Zahnarzt aus den USA durch einen Bogenschuss verletzt und nach einem Tag Todeskampf erschossen. Bei Einheimischen und Touristen des Hwange-Nationalparks in Simbabwe war das stattliche Löwenmännchen vor allem wegen seiner prächtigen schwarzen Mähne beliebt. Sein Tod sorgte weltweit für Schlagzeilen. Rund um den Globus wurde die Trophäenjagd verurteilt.
Etliche Fluglinien, darunter British Airways, Air Canada und Delta Airlines, gaben dem öffentlichen Druck bereits nach und verhängten ein Embargo über Jagdtrophäen. "Indem Airlines ihre Cargo-Räume künftig nicht mehr zur Verfügung stellen, um Afrikas Tierwelt zu transportieren, senden sie die klare Botschaft, dass lebende Tiere mehr wert sind als tote", so Andrew Rowan, Präsident der "Humane Society International".
Während Rowan den Trend begrüßt, betrachtet er den Rückzug einer Fluglinie als besonders kritisch: South African Airways (SAA) hatte den Transport von erlegten Wildtieren im April untersagt. Auf Intervention der südafrikanischen Jägervereinigung und Umweltministerin Edna Molewa wurde das Verbot aber später wieder fallengelassen. Molewa argumentiert mit dem wirtschaftlichen Nutzen. So verdiene die Kaprepublik jedes Jahr 6,2 Milliarden Rand (414 Millionen Euro) durch die Jagd. Rowan zufolge sei die Aussicht auf wirtschaftlichen Gewinn jedoch zu kurzsichtig. "Als gebürtiger Südafrikaner plädiere ich an SAA, ein Zeichen gegen die Trophäenjagd zu setzen und stattdessen den Ökotourismus zu fördern – eine Investition, die belegbar mehr Gewinn bringt als die Jagd."
http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Airlines-verbannen-Jagdtrophaeen-_arid,1198536.html
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South African Airways hebt eigenes Verbot von Jagdtrophäen-Transport wieder auf
Keine drei Monaten hielt die von Artenschützern in der ganzen Welt begrüßte Aktion von South African Airways (SAA), keine Jagdtrophäen von Nashörnern, Elefanten, Löwen und Tigern mehr zu transportieren an.
Jetzt hat die Fluglinie dem großen Druck der Jagd-Lobby nachgegeben und somit die Grauzone zwischen illegalem und legalem Trophäen-Handel wieder reaktiviert. Nun werden Trophäen wieder von SAA transportiert.
"Wir können nur hoffen, das das vorbildliche Handeln der anderen Fluggesellschaften wie Air France, KLM, Singapore Airways, Emirates, Lufthansa oder Qantas weiterhin andere Airlines dazu bewegt, den illegalen Wildtier-Handel einzudämmen, indem sie auch keine Trophäen mehr transportieren." sagt Thomas Töpfer, 1. Vorsitzender von REAeV.