Gehäutetes Tier lag von Holzpflöcken durchbohrt auf einer Wiese in der Nähe des Baggersees. Jagdpächter spricht von Fuchsköder.
Ein extrem grausiger Anblick bot sich Sonntagnachmittag zwei jungen Spaziergängerinnen. Sie glaubten an eine getötete Katze und alarmierten die Polizei. Tatsächlich dürfte es sich um einen toten Fuchs handeln.
Jenbach –Diesen Anblick werden zwei Schwestern aus Schwaz nicht so schnell vergessen: In einem Feld beim Baggersee in Jenbach entdeckten die beiden am Sonntagnachmittag einen grausam zugerichteten Tierkadaver: ohne Fell, mit einem fehlenden Fuß und von zwei Holzpflöcken durchbohrt.
„Wir sind mit unseren Hunden auf das Feld ausgewichen, weil so viele Leute unterwegs waren. Ich habe zuerst das Fleisch gesehen und mich voll erschrocken. Dann habe ich den Hund festgehalten, weil ich einen Giftköder vermutete“, erinnert sich die 25-jährige Schwazerin an die unliebsame Entdeckung. Erst dann sahen die Schwestern, dass es ein Tierkadaver war, der dort im Schnee lag. „Wir dachten, dass es eine Katze ist und haben dann später die Polizei informiert“, sagt die Schwazerin. Mit der trafen sie sich dann auch vor Ort, auch zwei Tierschützer waren dabei.
„Eine Frau hat sogar ein Chip-Lesegerät dabei gehabt, um eventuell den Besitzer ausfindig machen zu können. Aber die Polizei hat gesagt, dass es keine Katze, sondern vermutlich ein Fuchs ist“, erzählt die 25-Jährige. In der Nähe sei auch ein Hochstand, aber die Blickrichtung geht vom vermeintlichen Köder weg. Schlimm findet die Schwazerin das aber auf alle Fälle – und nicht nur sie: Unzählige Postings auf Facebook bestätigen ihre Meinung.
Der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner – früher selbst Polizist – kann sich in den vergangenen 14 Jahren an keinen derartigen Vorfall erinnern: „Der einzige Fall mit Tieren war einmal im Jahr 2002. Da wurde am Achensee ein Sack mit toten Ratten gefunden.“
Der Jagdpächter in Jenbach wurde von dem Fund bereits verständigt und bestätigt den ursprünglichen Verdacht: „Ich habe in meinem Revier einen Jungjäger, der Erfolg mit der Fuchsjagd hat. Er hat einen Fuchs erlegt und die so genannte Karkasse dann als Köder für andere Füchse in dem Feld ohne meine Zustimmung und auch ohne mein Wissen ausgelegt“, erklärt Peter Schwärzler. So etwas sollte man nicht tun und es komme auch nicht mehr vor, bedauert der Jäger.