Im Wald wird randaliert, und es kommen anonyme Schreiben. Dabei würde Revierförster Stelzig gern direkt diskutieren.
Kann mit Randale im Wald nicht viel anfangen: Revierförster Thomas Stelzig. Einen Meinungsaustausch hält er für sinnvoller, als Hochsitze umzuwerfen.
Angesägt und umgeworfen: So fanden Waldarbeiter kürzlich mehrere Jagdhochsitze und Drückjagdblöcke in der Bühlauer Heide. „Ich weiß, dass viele Anwohner die Jagd kritisch sehen. Aber das jetzt randaliert wird, geht zu weit“, sagt Revierförster Thomas Stelzig.
Immer wieder finden er und seine Kollegen auch zerstörte Leitern, die Jäger nutzen. Dabei würden nicht nur Menschen gefährdet, sondern es entstünden auch erhebliche Kosten. Rund 1 000 bis 1 500 Euro kostet ein Hochsitz, rund 150 gibt es davon im Bühlauer Revier“, so Stelzig. „Sie sind nötig, damit die Jäger von oben auf das Tier schießen können und die Patrone in die Erde geht, sofern sie nicht trifft. Wenn ebenerdig geschossen wird, besteht die Gefahr, Menschen zu verletzten, weil ein Geschoss über 300 Meter weit fliegen kann“, sagt Stelzig. Eine Höhe von zwei bis zweieinhalb Metern sei deshalb für die Jagd nötig.
Mit ihm gibt es elf Jäger im Forstbezirk Bühlau, die 1 500 Hektar bejagen. Sie haben in der noch laufenden Jagdsaison jedoch sehr wenig Wild geschossen. „In der vorigen erlegten wir 60 Wildschweine und 50 Rehe. In dieser Saison wird es nicht mal die Hälfte davon sein“, sagt Stelzig. Denn die Tiere kommen nicht aus der Deckung. Sie hätten durch den milden letzten Winter ausreichend Brombeer- und Himbeerblätter sowie Ebereschen in ihren Standorten gefunden. „Anhand der Fährten im Schnee habe ich aber gesehen, dass es eine große Population gibt“, so der Förster.
In regelmäßigen Abständen würde ein unabhängiger Gutachter den Verbiss von Jungbäumen kontrollieren und daraus auf die Zahl des Wildes schließen. Danach würden die Toleranzgrenzen für die Jagd abgeleitet. „In unserem stadtnahen Revier ist sie eingegrenzt.
Am Waldpark, auf dem Weißen Hirsch und nahe der Bühlauer Häuser jagen wir nicht“, sagt Stelzig. Er bittet, ihn direkt anzusprechen, wenn jemand mit der Jagd ein Problem hat, anstatt anonyme E-Mails zu schicken.
http://www.sz-online.de/nachrichten/jagdgegner-zerstoeren-hochsitze-in-der-heide-3008149.html