Weil es sich beim Dachs um ein jagdbares Tier handelt, müssen die Jäger für die in der Landwirtschaft entstandenen Schäden geradestehen. Die Jagdgesellschaft Seengen musste in diesem Jahr zum zweiten Mal solche Entschädigungen leisten. «Im Gesamten betrug der Schaden nur einige hundert Franken», räumt Obmann Christoph Fischer ein, doch will man bereits den Anfängen wehren.
An der Herbstversammlung hat Jagdleiter Heinz Bruder seinen Kameraden ins Gewissen geredet und sie angehalten, vermehrt den Dachs zu schiessen. Dies ist gar nicht so einfach, denn hier sind Hilfsmittel wie Lampen nicht erlaubt. «Weil der Dachs in der Regel nur in der Nacht aktiv ist, ist er fast nur in der späten Dämmerung zu erwischen», so Bruder. Trotzdem werden die Anstrengungen verstärkt.
Bruder: «Wir wollen weiterhin ein gutes Verhältnis zu unseren Landwirten und sind deshalb bestrebt, mehr Dachse zur Strecke zu bringen.» 10 Tiere hat man heuer bisher geschossen.
Immer mehr Dachse
Verglichen mit den Wildschweinen liegen die Landwirtschaftsschäden der Dachse viel tiefer, wie die Zahlen des Kantons Aargau zeigen. «Die Wildschadenabschätzer haben dieses Jahr zum ersten Mal versucht, bei ‹gemischten› Schäden festzulegen, welcher Anteil davon vom Dachs entstanden ist», hält Reto Fischer von der Sektion Jagd und Fischerei des Kantons fest. Bisher waren schwer zuzuordnende Schäden dem Konto «Dachs/Wildschwein» angerechnet worden.
Die bisherigen Dachsschäden in diesem Jahr schätzt Reto Fischer auf etwa 4500 Franken: «Sie wurden fast ausschliesslich im Mais abgeschätzt.»
Die deutliche Zunahme der Schäden erklärt sich der Fachmann mit der im Aargau in den letzten Jahren massiv gestiegenen Dachs-Population, die sich von der massiven Dezimierung während der intensiven Tollwutbekämpfung nun vollständig erholt hat.