Naturschützer haben Revier im Visier
Toter Fuchs, gefangen und entsorgt.
Die Vorgänge auf einem kommerziell betriebenen Jagdgehege in Lüdersburg (Landkreis Lüneburg) haben nun auch die niedersächsische Landesjägerschaft alarmiert. Bei einer Präsidiumssitzung haben sich die Jäger am Dienstag von dieser Art des Jagens distanziert. Was dort passiere, sei eine kommerzielle Angelegenheit, sagte Helmut Blauth, Vize-Präsident der Landesjägerschaft. "Mit Jagd, wie wir sie betreiben, hat das nichts zu tun", so Blauth. In einem freien Revier müsse der Jäger beispielsweise 20 Mal ansitzen, wenn er ein einziges Wildschwein erlegen will. Eine Garantie für einen schnellen Jagderfolg gebe es nicht. Anders in Lüdersburg. "In einem solchen Gatter haben Sie natürlich an einem Nachmittag eine ganz andere Erfolgsgarantie - dafür bezahlen Sie ja letztendlich auch", sagte Blauth.
Landkreis spricht mit Anwalt des Unternehmens
Aber auch in einer Anlage wie in Lüdersburg müssten die gesetzlichen Bestimmungen beachtet werden, so der Vize-Präsident der Jägerschaft. Das zu überprüfen, sei nun Sache der Behörden. Die beschäftigen sich bereits seit Wochen mit dem Thema. Der Landkreis Lüneburg muss entscheiden, ob die Anlage geschlossen wird, wie es der Umweltverband BUND gefordert hat. Der Verband hatte die Jagd als "moralisch pervers" bezeichnet. Bei mehreren Ortsterminen hatten Vertreter der Naturschutzbehörde bereits im Juli eine ganze Reihe von Mängeln festgestellt. Für Dienstag war nun beim Landkreis ein Gespräch mit dem Anwalt des Unternehmens angesetzt. Nach seinen Aussagen sind einige der beanstandeten Punkte inzwischen korrigiert worden.
Kontrolle in den nächsten Tagen
Wie die Situation nun vor Ort aussehe, werde in den nächsten Tagen kontrolliert, so eine Sprecherin des Landkreises. Und auch das Landwirtschaftsministerium in Hannover wird offiziell eingeschaltet: Als oberste Jagdbehörde muss es zum Beispiel die Frage klären, wie genau diese Jagdgatter definiert werden und wie die Fütterung der Tiere in solchen Anlagen geregelt ist.

Weitere Informationen:
Der BUND fordert nach einem NDR Bericht über einen kommerziellen Jagdanbieter in Lüdersburg, das Jagdgatter und die Ententeiche zu schließen. Die Vorgänge seien "moralisch pervers". (22.10.2014) mehr
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Erst füttern dann abschießen, ist das noch Jagd?
http://anti-jagd.blog.de/2014/10/21/erst-fuettern-abschiessen-jagd-19592820/