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Grebin/Malente: Wolfsschild macht Spaziergängern Angst

Der deutsche Schilderwald ist um ein merkwürdiges Exemplar reicher. Unbekannte haben in Grebin und Malente Hinweise mit der Aufschrift „Wolfstreifgebiet“ an Wegen und Straßen aufgehängt. Es besteht der Verdacht, dass Jäger damit Spaziergängern Angst einjagen und aus ihren Revieren fernhalten wollen.

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Foto: In Grebin und Malente haben Unbekannte Schilder mit der Aufschrift „Wolfstreifgebiet“ aufgehängt.

In Grebin und Malente haben Unbekannte Schilder mit der Aufschrift „Wolfstreifgebiet“ aufgehängt.

 

Grebin/Malente. Auf den Schildern ist der Kopf eines heulenden Wolfes zu sehen und eine Handynummer, über die die Wolfsbeauftragten des Landes zu erreichen sind. Die Nummer stimmt sogar. Aber weder mit den Tierexperten noch mit dem Land ist die Aktion abgesprochen. Das Umweltministerium in Kiel ließ die Schilder daher durch die Kreise und Gemeinden entfernen. Zum Teil zweimal, weil zwischenzeitlich neue aufgehängt wurden. Begründet wird das Einschreiten mit der Straßenverkehrsordnung. Die Wolfsschilder seien keine amtlichen Verkehrszeichen und daher zu entfernen, heißt es dazu aus der Plöner Kreisverwaltung.

Seit dem ersten Nachweis eines lebenden Wolfes 2007 begleitet das Land die langsame Wiedereingliederung der Tierart in Schleswig-Holstein. Insbesondere der Aspekt der Akzeptanz in der Bevölkerung spiele eine große Rolle, so eine Stellungnahme des Umweltministeriums. Man habe Wolfsberater ausgebildet, die die Bürger vor Ort sachlich und fundiert informierten. „Die in Rede stehenden Schilder laufen diesen Bemühungen zuwider, da sie ohne ergänzende Information allenfalls dazu geeignet sind, die Bürger in der betroffenen Region zu verunsichern.“

Der Wolfsbeauftragte Jens Matzen kann das bestätigen. Ihn riefen beispielsweise Hundebesitzer an, die in Grebin spazieren gingen, das Wolfsschild sahen und die dortige Handynummer anriefen. Sie wollten von Matzen wissen, ob sie nun mit ihrem Hund an dieser Stelle noch ungefährdet weitergehen könnten oder nicht. Viel Sinn macht das Schild aus seiner Sicht sowieso nicht. Bestätigte Wolfssichtungen gab es im Kreis Herzogtum Lauenburg, Dithmarschen und Stormarn, aber nicht im Plöner Bereich. In Grebin oder Malente von einem „Wolfstreifgebiet“ zu sprechen, sei schlichtweg falsch. Matzen vermutet Jäger hinter der Aktion: „Die wollen Ruhe haben im Revier.“ Richtig ist allerdings auch: Die Tiere wandern sehr viel und sehr weit. Irgendwann werde Meister Isegrim daher auch im Kreis Plön auftauchen, schätzt der Experte.

Einen richtigen Wolf zu Gesicht zu bekommen, sei sowieso relativ selten. Matzen: „Der Wolf meidet den Menschen.“ Das Tier wittere in aller Regel früh den Menschen und weiche aus, ehe es zu einer Begegnung kommt.

http://www.kn-online.de/Lokales/Ploen/Unbekannte-stellen-Wolfsschilder-im-Bereich-Ploen-auf

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