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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Nach Jagdunfall in Nittendorf: Jagdverband fordert Gewehre mit Nachtzielgeräten

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Bessere Sicht in der Dämmerung und der Dunkelheit

Hochsitz

Es gibt ja diesen bösen Jägerwitz, bestehend aus vier Wörtern: "Treffen sich zwei Jäger ...". Am Freitag, 10. Oktober, wurde aus diesem Witz bittere Realität. Und nun fordert der Bezirksjagdverband Regensburg Konsequenzen.

Am Freitag waren zwei Jäger gleichzeitig in einem Revier bei Nittendorf unterwegs. Gegen 20.30 Uhr meinte ein 42-Jähriger aus dem Landkreis Regensburg, Wild entdeckt zu haben, und legte sein Gewehr an. Der Schuss aber traf nicht Wildsau oder Reh, sondern seinen Jagdkollegen, einen 57-Jährigen aus dem Landkreis Kelheim, im Bereich des Beckens. Der 57-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Uniklinik nach Regensburg geflogen, zwischenzeitig besteht Gott sei Dank keine Lebensgefahr mehr.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist aktuell noch unklar, offenbar hatte der Schütze seinen Kollegen für ein Tier gehalten. Hubertus Mühlig, Vorsitzender des Bezirksjagdverbandes Regensburg, ist geschockt. Seit 14 Jahren steht er dem Verband vor, einen Unfall hatte es in dieser Zeit bislang nicht gegeben. "Ein Jäger muss genau wissen, worauf er schießt!", sagt Mühlig, für den Fall, dass er sich nicht ganz sicher ist, dürfe er eben nicht schießen. Sicherheit gehe vor, so Mühlig.

Aktuell kämpfen die Jäger mit der hohen Schwarzwildpopulation. Die Abschusszahlen hätten sich um 1.800 Prozent erhöht. In den 80er Jahren habe man rund 100 bis 200 Wildschweine im Jahr geschossen, heute seien es 1.500 bis 2.000. Der Druck auf die Jäger nehme stark zu, da die Landwirte ihre Ernte in Gefahr sehen. Gerade Schwarzwild halte sich gerne in Maisfeldern auf und richte hier hohe Schäden an. Für diese Schäden müsste dann der Jäger aufkommen.

Mühlig fordert deshalb, dass Jäger sogenannte Nachtzielgeräte für ihre Gewehre verwenden dürfen. Bisher sei dies gesetzlich verboten. Große Hoffnungen, dass eine schnelle Gesetzesänderung kommt, macht er sich aber nicht. „Dazu müsste man ein Bundesgesetz ändern“, sagt Mühlig und seufzt. Durch Nachtzielgeräte wäre noch besser zu erkennen, was einem Jäger da gerade vor die Flinte läuft. Lichtverstärker und Infrarot sorgten für eine bessere Sicht auch in der Dämmerung und der Dunkelheit. Ein entsprechender Antrag auf Nutzung solcher Geräte sei bereits gestellt worden.

Zum Jagdunfall bei Nittendorf ermittelt aktuell die Kripo. Der Schütze ist wieder auf freiem Fuß. Aktuell ist von einem tragischen Unfall auszugehen.

http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/Nach-Unfall-Jagdverband-fordert-Gewehre-mit-Nachtzielgeraeten;art1172,269214

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