Zehntausende Rehe oder Wildschweine werden Jahr für Jahr im Südwesten geschossen: Tiere im Wert von 25 Millionen Euro. Doch nicht alles Fleisch darf in den Handel. Was passiert mit den erlegten Tieren?
Ein Reh erstarrt im Angesicht eines Gewehrlaufes
Rund 25 Millionen Euro - auf diesem Wert taxiert die Wildforschungsstelle Aulendorf die in Baden-Württembergs Wäldern Jahr für Jahr erlegten Tiere. Frisches Wildbret, wie die Fachleute das Fleisch von einst freilebenden Tieren nennen, hat seine treuen Fans. Und der direkte Weg vom Wald auf den Teller hat im Grunde auch den Segen der Naturschützer:
Angesichts der unzähligen Lebensmittelskandale biete sich Wildbret aus der Region als Alternative geradezu an, heißt es beim Nabu. Vorausgesetzt natürlich, man könne das Fleischessen überhaupt für sich ethisch vertreten.
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Der Nabu Landeschef Andre Baumann http://www.facebook.com/Dr.Andre.Baumann?fref=ts hatte sich in einem Zeitungsinterview zur Fuchsjagd und zum Handel mit Fuchspelzen sehr positiv geäußert und isst auch selber gerne erschossene Tiere. Trotz des darauf hin erfolgten Shitstormes von Jagdgegnern, Tierrechtlern und Tierschützern, steht er auch immer noch zur Fuchsjagd und für den Handel mit Fuchsfellen???
Weiter heißt es:
Nabuchef Andre Baumann: "Auch Tierschützer müssten akzeptieren, "dass einen Pelz zu tragen nicht verwerflich ist" ???
Naturschutzbund im Shitstorm: Fuchspelz wird Nabu-Chef zum Verhängnis
http://anti-jagd.blog.de/2014/01/21/naturschutzbund-shitstorm-fuchspelz-nabu-chef-verhaengnis-17616178/
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171.000 tote Rehe, 77.000 tote Füchse und 70.000 tote Wildschweine listet die Wildforschungsstelle des Landes für das Jagdjahr 2012/2013 auf. Jedes zehnte Reh beispielsweise komme aber bei Verkehrsunfällen im Ländle um und dürfe daher gar nicht gegessen werden, berichtet Wildbiologe Klaus Lachenmaier vom Landesjagdverband. Füchse, Marder oder Dachse seinen ebenfalls nicht für den Verzehr geeignet. Maximal ihr Fell werde verwertet, der Rest entsorgt.
Der Preis für Wildfleisch schwankt extrem"Natur pur" verspricht Karl Göbel aus Göppingen, der sich seit 1989 auf den Verkauf von Wildfleisch spezialisiert hat. Nachschub bekomme er "je nach Jagdglück", daran werde auch das nach wie vor umstrittene neue Jagdgesetz für Baden-Württemberg nichts ändern. "Ich bekomme genug." Problem könne aber sein, sagt Göbel, dass die Jäger mit der Zeit die Lust verlieren, die Pacht für ein Revier zu übernehmen, wenn es immer neue Vorschriften gebe.
Der Preis für Wildfleisch kann enorm schwanken. "Die Nachfrage bestimmt hier ganz klar den Preis", sagte Lachenmaier. Nimmt man dem Jäger das Reh am Stück ab, könne das Kilogramm in Stuttgart schon mal 7,50 Euro kosten - wenn man überhaupt eins bekomme. Für ein Kilo reinen Rehrücken müsse man in Stuttgart schnell mal 30 bis 40 Euro hinlegen. Auf der Alb hingegen ist"s deutlich günstiger.
Lachenmaier ist überzeugt: "Wenn jemand Geld verdienen will, ist er bei der Jagd fehl am Platze." Nicht diese Einnahmen, sondern ihr Idealismus sei die Motivation der Jäger. Gut 6700 Reviere sind laut Landesjagdverband ausgewiesen, 38.000 Jagdscheine vergeben.
Manchmal ist der Jäger auch MetzgerSchon vor dem Schuss, so heißt es dort, habe der Jäger die Pflicht, auf die Fleischhygiene zu achten. Verkaufen dürfe er nur das Fleisch von Tieren, die er lebend gesehen habe und deren Gesundheitszustand er einschätzen konnte. War das Tier auffällig? Krümmte es sich oder hinkte? Sowas seien Hinweise etwa auf Tierseuchen.
Ist das Tier erlegt, muss es rasch in den Kühlraum und ausbluten. Verkauft der Jäger das Tier nicht am Stück, zerlegt er es später pfannenfertig. "Da ist der Jäger auch Metzger", erklärt Ulrich Baade, Sprecher des Jagdverbands.
Es sei Teil der Ausbildung zum Jagdschein, auch Fleischerzeuger und -händler zu sein. Hinzu kämen die vorgeschriebenen Untersuchungen der toten Tiere etwa nach Trichinen (Würmer). "Immer muss ein Arzt das Tier freigeben", so Baade. Auch Wildschweine etwa müssen seit der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 auf radioaktive Belastungen untersucht werden. Noch immer komme in der stark belasteten Region um Biberach jedes zweite Wildschwein deshalb nicht in den Verkauf.
Auch müsse der Jäger jedes einzelne Organ der geschossenen Tiere in Augenschein nehmen. Gebe es irgendwelche Auffälligkeiten, so Baade, sei oberster Grundsatz der Jäger: "Finger weg."
Neues Jagdgesetz sieht Fütterungsverbot vorFür Naturschützer ist das beliebte Fleisch derweil auch ein gewichtiges Argument für das noch immer umstrittene neue Jagdgesetz. So sei das geplante Verbot von bleihaltiger Munition ebenso wichtig für die Qualität der Ware wie das Futter, das die Tiere zu sich nehmen. Zum Ärger der Jäger sieht der Gesetzentwurf ein Fütterungsverbot vor. Die Sauen sollten sich eben natürlich ernähren, argumentiert der Nabu, und nicht länger mit Mais aufgepäppelt werden.
