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Jäger und Tierschützer sind nicht selten durch eine innige Feindschaft verbunden. Während die Hubertusjünger behaupten, ihre Passion sei der wahre Natur- und Tierschutz, da sie mit der Jagd dafür sorgen, dass das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Tierpopulationen erhalten bleibt, sind die Tierschützer der Meinung, dass die Jagd ein grausames Relikt aus längst vergangenen Zeiten ist. Heute, da die Nahrungsbeschaffung vorwiegend in der Jagd nach Schnäppchen im Supermarkt besteht, hat nach ihrer Ansicht das Töten der Tiere in Wald und Flur seine Berechtigung verloren.
Wie so oft liegt die Wahrheit auch hier wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Wenn aber am Ende beim erbitterten Kampf um die Positionen die Tiere unter der Auseinandersetzung leiden, dann ist irgendetwas gründlich schief gelaufen.
Suche nach dem Täter läuft
Ob es tatsächlich sogenannte Tierschützer waren, die auf La Palma vergiftete Köder ausgelegt haben, um gezielt Jagdhunde zu töten, ist längst noch nicht erwiesen. Es könnte auch einfach ein skrupelloser Hundehasser gewesen sein, der zu verantworten hat, dass am vergangenen Sonntag ein Jäger in Tijarafe neun seiner vierzehn Hunde durch das Gift verloren hat. Das Schicksal weiterer Hunde – zwei konnten bislang noch nicht gefunden werden – ist derzeit ungewiss.
Links und rechts eines Weges, der am Feuerwachturm von Time vorbeiführt, waren vergiftete Hühnerkeulen ausgelegt worden, die mit einem sehr starken und recht rasch wirkenden Gift präpariert waren. Wenn ein Hund ein solches Stück Fleisch erwischt hat, gibt es für das Tier keine Rettung mehr. Mit dem Biss in die Keule ist sein Todesurteil besiegelt. Hundebesitzer, die mit ihren Tieren in diesen Tagen in Tijarafe unterwegs sind, sollten deshalb ihre Lieblinge nicht frei herumlaufen lassen, sondern an der Leine führen. Das Risiko, dass noch weitere vergiftete Köder in der Gegend auftauchen, ist einfach zu groß, und das Gift macht keinen Unterschied zwischen blutrünstigen Jagdhunden und lammfrommen Familientieren.
Giftköder wurden auch von Jägern benutzt
Dass auf den Kanarischen Inseln mit Giftködern gearbeitet wird, ist leider keine Ausnahme. Dabei sind es längst nicht immer Hundehasser oder Gegner der Jagd, die auf diese barbarische Art und Weise Tiere töten. Es hat durchaus Jäger gegeben – und es ist nicht auszuschließen, dass es sie immer noch gibt – die selbst Gift ausgelegt haben, um entlaufene Hunde zu vernichten. Es kommt immer wieder vor, dass Tiere, die zuvor oftmals unter erbärmlichen Bedingungen gehalten wurden, nach einer Jagd nicht zu ihrem Besitzer zurückkehren und dann selbst wildernd durch die Gegend ziehen. Diese unliebsame Konkurrenz wird dann kurzerhand mit Giftködern eliminiert.
Wer in Tijarafe für das Massaker verantwortlich ist, müssen die zuständigen Polizeibehörden erst noch herausfinden. Die Diskussionen, die sich im Internet im Anschluss an die Meldung in der örtlichen Presse entwickelt haben, werden so kontrovers geführt, dass es nicht immer ganz einfach ist, den Überblick zu behalten. So unterschiedlich wie die vermuteten Motive des Täters, sind auch die Ansichten darüber, wer nun der wahre Schuldige an dieser Situation ist. Für die einen waren es die Jäger selbst, für die anderen die Naturschützer und für wieder andere ein durchgeknallter Hundehasser, Beweise gibt es bislang keine. Einig ist man sich nur in einem Punkt: Es darf keine weiteren Opfer geben. Die Hunde trifft nämlich ganz sicher keine Schuld. Es sind immer die Besitzer, die die Verantwortung für ihre Tiere tragen. Nur leider hilft diese Einsicht auch nicht wirklich weiter, wenn sie nicht bei denen ankommt, die solche Massaker veranstalten.
http://noticias7.eu/la-palma-bislang-neun-tote-hunde-durch-giftkoeder/7987/