Jagd auf Meeressäuger

Ein Finnwal wird zerlegt (Archiv): "Komisch, dass da so eine Dynamik drin ist"
Norwegische Walfänger melden eine Rekordsaison: In diesem Jahr wurden bereits 682 Tiere getötet, so viel wie nie zuvor seit dem Neubeginn der Jagd vor über 20 Jahren.
Svolvær - Norwegische Walfänger haben in dieser Saison schon so viele Tiere getötet wie nie zuvor seit Wiederaufnahme der Jagd vor über 20 Jahren. "Bis jetzt sind wir in diesem Jahr bei 682 Tieren", sagte Arvid Johansen von Norwegens Råfisklag, der Vertriebsorganisation der Fischer, der Zeitung "Lofotposten" am Donnerstag. "Es ist komisch, dass da so eine Dynamik im Walfang ist."
Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 hatte bei 647 Tieren gelegen. "Es sind noch ein paar Boote draußen, und ich glaube, dass wir die 700 überschreiten werden, bis die Saison vorbei ist", sagte Johansen. Die Quote für Norwegens Walfänger liegt bei 1286 Tieren.
Japan hat Verbot erhalten
Neben Norwegen bekennen sich auch Japan und Island zur Jagd auf die Meeressäuger - ungeachtet des Moratoriums gegen kommerziellen Walfang. Japan bemäntelt sein Walfang-Programm mit wissenschaftlicher Forschung, obwohl die getöteten Wale auch dort verkauft werden.
Erst im März hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag Japan den Walfang in der Antarktis untersagt.
Australien und Neuseeland hatten im Jahr 2010 Klage gegen das japanische Walfang-Programm eingereicht, um ein Ende des Walfangs zu erzwingen. Die Begründung: Japan mache nicht allein aus wissenschaftlichen Gründen Jagd auf die Meeressäuger. Dieser Auffassung schlossen sich die Richter in Den Haag an.
Japan muss demnach die Jagd auf die Meeressäuger beenden. Tokio müsse sämtliche Genehmigungen und Lizenzen zurückziehen, die es im Rahmen eines Abkommens über die Jagd zu wissenschaftlichen Zwecken vergeben habe, sagte der Vorsitzende Richter Peter Tomka bei der Verlesung des Urteils. Neue Genehmigungen dürften nicht erteilt werden.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/norwegen-meldet-walfang-rekord-a-983861.html
---------------------------------
Siehe dazu auch:
---------------------------------
Walblut an deutschen Fischprodukten:
Deutsche See ''finanziert'' isländischen Walfang
Finnwal wird zerlegt
Für den Schutz der Finnwale wurden gestern Greenpeace-Ehrenamtliche in Berlin, Hamburg, Lübeck, München und 16 weiteren Städten aktiv. Sie informierten Verbraucher über die Verbindungen der Fischmanufaktur "Deutsche See" zur isländischen Walfangindustrie. Infostände befanden sich vor ausgewählten Supermärkten mit einem Deutsche See-Sortiment, zum Beispiel Edeka, Real und Kaiser's Tengelmann. "Deutsche See hat vor wenigen Jahren den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten - und macht nun Geschäfte mit einer isländischen Firma, die in das Walfanggeschäft verstrickt sind", sagt Dr. Sandra Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace. "Wir fordern Deutsche See auf, konsequent Handelspartner wie HB Grandi hf auszuschließen, bis der isländische Walfang endgültig gestoppt ist."
http://www.hannover-zeitung.net/aktuell/vermischtes/47222434-greenpeace-schutz-der-finnwale