Er war ausgerottet, jetzt ist er wieder da: Der Fischotter. Vor allem im Bayerischen Wald ist er wieder heimisch geworden - wird jedoch auch häufig illegal getötet. Denn der Otter jagt die Zuchtfische der Teichwirte.

Vor 30 Jahren galt er als ausgerottet, inzwischen jagt der Fischotter im Bayerischen Wald seine Beute. Er frisst vor allem Frösche, Ratten, Insekten und Fische - Hauptsache, er kann seine Nahrung leicht erbeuten. Und genau da liegt das Problem.
Im Bayerischen Wald gibt es mehr als 2.000 Teichwirte, die Fische züchten. Und für den Otter ist es sehr viel leichter, Fische in einem künstlich angelegten Teich zu fangen, als in einem Fluss. Den Teichwirten entsteht aufgrund der Otter ein wirtschaftlicher Schaden.
Illegale Falle soll Fischotter töten

Tellereisen sind seit 1995 in Deutschland verboten.
Die Fischotter jagen auch im Teich von Ludwig Reischel im Bayerischen Wald. "Sicher ist man da sauer", sagt er. Reischel hatte selbst eine Falle aufgestellt, um einen Otter zu fangen. Er legte eine seit 1995 verbotene Falle aus, ein sogenanntes Tellereisen. Die Falle schnappte zu, getötet wurde jedoch ein Biber, der ebenfalls zu den geschützten Tierarten in Deutschland gehört. Reischl musste 300 Euro Ordnungsstrafe zahlen.
In Cham hatte die Otter-Jagd Erfolg. Zwei Tiere waren tot in einem Sack gefunden worden. Ob sie erstickt sind oder erschlagen wurden, ist unklar. Vermutlich waren es aber Teichwirte. Recherchen des Bayerischen Rundfunks haben ergeben, dass die illegale Jagd auf Fischotter im Bayerischen Wald längst ein offenes Geheimnis ist.
Zaun ist nur eine kurzfristige Lösung
Den Fischotter gibt es inzwischen wieder auch in der Oberpfalz und in Teilen Frankens. Menschen und Fischotter müssen wieder teilen - nicht nur die Beutetiere, auch den Lebensraum, heißt es von Seiten der Bayerischen Landesanstalt für Wald un Forstwirtschaft (LWF). Eine kurzfristige Lösung sei das Aufbauen eines Zauns. Die niederbayerische Regierung erstattet bis zu 70 Prozent der Kosten - geförderte Zäune müssen jedoch zehn Jahre stehen bleiben.
http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/inhalt/jagd-fischotter-bayerischer-wald-100.html