NAPHA will in Namibia kontrolliert Handfeuerwaffen zulassen Weil in Namibia die Jagd mit Handfeuerwaffen nicht erlaubt ist, bleibt dem Land eine lukrative Zielgruppe, vor allem aus den USA, verwehrt. Das meint der Berufsjagdverband NAPHA, der für die Zulassung dieser Jagd wirbt, wenn diese einem regulierten und sachkundigen Ansatz folgt.
Gary Smith (Bild) ist begeisterter Handfeuerwaffen-Jäger und Gründer eines entsprechenden Magazins. Er wurde vom Berufsjagdverband NAPHA eingeladen, um über die Jagd mit Handfeuerwaffen aufzuklären und den Bedarf zu verdeutlichen. Auf dem Bild ist der Jäger mit einem Streifengnu zu sehen, das er auf knapp 45 Metern mit einer Ruger 44 Magnum erlegt habe.
Laut NAPHA gibt es keinen handfesten Grund dafür, dass in Namibia die Jagd mit Handfeuerwaffen streng verboten ist – zumal es einen Markt gibt, der mit großkalibrigen Spezialschusswaffen sich auf diese Jagd konzentriert. „Die Risiken bleiben gleich – ob nun mit dem Jagdgewehr oder einer Handfeuerwaffe“, sagte der jagdbegeisterte Herausgeber des „Hundgun Hunter Magazine“, Gary Smith, am Freitag in Windhoek, der zusammen mit dem renommierten Jäger und Autor Larry Weishuhn vom namibischen Berufsjagdverband (Namibia Professional Hunting Association, NAPHA) eingeladen wurde. Anlass war ein Arbeitstreffen, auf dem mit Regierungsvertretern eine eventuelle Gesetzesänderung diskutiert wurde.
„Das Hauptargument gegen die Jagd mit Handfeuerwaffen ist, dass es an Durchschlagskraft fehlt“, erklärte Marina Lamprecht, Miteigentümerin der Firma Hunters Namibia Safaris. Zudem werde oft gemeint, dass die Präzision eines Jagdgewehrs nicht mit der einer Handfeuerwaffe zu vergleichen ist. Doch bei der Arbeitstagung wurde klar gemacht, dass dies ebenso für die Bodenjagd zutreffe, die in Namibia nur in einem als Bodenjagdareal registrierten Gebiet und unter Aufsicht eines professionellen Bogenjägers gestattet wird. Gerade wegen diesen strengen Auflagen und strikten Regulierung könne man die Bedenken auf ein Minimum reduzieren – einen ähnlichen Ansatz streben die Seminarveranstalter auch bei der Jagd mit Handfeuerwaffen an. Die Lobbisten schlagen beispielsweise Mindestanforderungen für die zur Jagd vorgesehenen Handfeuerwaffen vor: Es dürfe nur Revolver, Mehrlader oder eine Einzelschusswaffe mit Kaliber .284 genutzt werden, für Großwild mindestens Kaliber .375; dabei müsse der Lauf mehr als 17,7 Zentimeter lang sein und an der Mündung eine kinetische Energie von 1700 bzw. 2700 Joules besitzen.
In erster Linie wollen Lamprecht und ihre Mitstreiter den Gebrauch von Handfeuerwaffen für die Trophäenjagd möglich machen. „Fakt ist, dass die Trophäenjagd 2,3 Prozent des namibischen Bruttoinlandprodukts generiert – sekundäre Produkte und Dienstleistungen werden bei dieser Ziffer gar nicht berücksichtigt“, so die Jagdenthusiastin. Während der vergangenen fünf Jahrzehnte sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass die „selektive, ethische und nachhaltige Trophäenjagd“ in Namibia den Naturschutz fördere und aus wirtschaftlicher Sicht eine der lukrativsten Formen der Landnutzung darstelle. „Rund 80 Prozent der wilden Tierwelt Namibias leben außerhalb von Reservaten und in kommunalen Gebieten vermehren sich die wildlebenden Tiere. Außerdem gibt es dreimal so viel Wild auf privatem Land als in den 60ern – dem Beginn der Trophäenjagd in Namibia“, sagt Lamprecht.
Namibia sei für viele Jäger wie Gary Smith und Larry Weishuhn durch das Jagdverbot für Handfeuerwaffen weniger attraktiv. Deshalb würden sie in andere afrikanische Länder wie Südafrika, Simbabwe und Mosambik reisen und dort jagen. „Die Zahl deutscher Staatsbürger, die zur Jagd nach Namibia reisen, ist in den vergangenen zehn Jahren von 1500 auf 1900 gestiegen; die Anzahl der aus den USA stammenden Trophäenjägern ist im selben Zeitraum von 150 auf 1500 geklettert. Damit ist der US-Markt für Namibia mit am wichtigsten“, erklärte Lamprecht, der zufolge zehn Prozent der US-amerikanischen Jäger eine Handfeuerwaffe bevorzugen – das seien knapp 1,5 Millionen potenzielle Jagdgäste.
http://www.az.com.na/natur-umwelt/ansto-zur-jagd-mit-revolver.419354