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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Jäger und Füchsin

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Selbst ein finsteres Jägerherz wird mal von einem Fuchs gebrochen.   

MOLLN. Es ist eine besondere und gleichzeitig auch ziemlich sonderbare Freundschaft, die Franz Kettenhuber und die Füchsin Burgi verbindet.

Herr Kettenhuber und seine Füchsin gehen gemeinsam auf die Jagd

 

Vor zwei Jahren fanden der Jäger und die Füchsin zueinander. "Es war schon spät am Nachmittag. Ich war im Revier unterwegs, da hab ich sie gesehen. Ich hab zuerst gedacht, dass da ein Kätzchen auf mich zuläuft", erinnert sich Kettenhuber. Das Kätzchen entpuppte sich als etwa acht Wochen altes Fuchsbaby.

"Die Mutter ist wahrscheinlich getötet worden. Normalerweise verlassen so kleine Füchse den Bau niemals. Aber irgendwann war der Hunger wohl stärker und sie hat sich rausgewagt, um Würmer zu suchen. Dann sind wir uns begegnet. Sie war schon sehr putzig. So wie Jungtiere es immer sind."

Welpenfutter für den Fuchs

Das Fuchsbaby zeigte von Beginn an wenig Scheu. Schnell hatte Kettenhuber, der für den Nationalpark Kalkalpen als Haustechniker arbeitet, es eingefangen. "Anfangs hat sie sich noch gewehrt und in den Handschuh gebissen. Aber das hat sich dann sehr schnell gegeben." Aber was tun mit einem kleinen Fuchs? Kettenhuber entschied sich, das Tier zu retten und es zu behalten. Er fragte eine Tierärztin um Rat. Er begann, das Findelkind mit Welpenfutter wieder aufzupäppeln. "Natürlich hat sie mich am Anfang ab und zu gezwickt. Ich habe einfach sehr viel Zeit mit ihr verbracht. Irgendwann war sie an mich gewöhnt. Ich habe sie dann Burgi getauft."

Inzwischen ist die Füchsin ein Teil der Familie. Sie ist stubenrein und hat unterhalb des Holzofens im Haus der Familie einen neuen beheizten Fuchsbau bekommen. Wenn Kettenhuber mit ihr äußerln geht, führt er sie an einer Hundeleine durch den Ort.

Fuchsjagd einmal anders

Burgi ist eine große Menschenfreundin. "Fremde oder Kinder. Sie fühlt sich da nicht gestört." Regelmäßig besucht Kettenhuber mit ihr Altersheime und Schulen. Er will Aufklärungsarbeit leisten: "Viele Leute verbinden mit Füchsen einfach nur die Tollwut. Sie haben deshalb Angst vor den Tieren. Das ist aber völlig unbegründet."

Inzwischen begleitet Burgi ihren Lebensretter sogar auf die Jagd. "Sie hat eine ausgezeichnet Nase. Man kann sie zwar nicht abrichten wie einen Hund, aber wenn irgendwo im Umkreis von 300 Metern etwas ist, bemerkt sie es."

Häme aus der Jägerschaft

Aus der Jägerschaft erntet Kettenhuber mit seiner Burgi immer wieder Spott und Häme. "Für viele ist der Fuchs einfach ein Feindbild. Ich verstehe das nicht. Füchse richten im Revier schließlich kaum Schaden an. Auch sie denken bei Füchsen immer an Tollwut, dabei liegt der letzte Tollwut-Fall in Österreich viele, viele Jahre zurück."

Dass seine Jägerkollegen Burgi nicht so zu schätzen wissen wie er, ist ihm egal. Er wird weiterhin mit ihr im Nationalpark unterwegs sein und vielen Besuchern mit seiner zahmen Freundin eine große Freude machen.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Eine-ungewoehnliche-Freundschaft-zwischen-Jaeger-und-Fuechsin;art68,1360846

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