Auf einen Wildacker zwischen 2 Hochsitzen, von denen aus sie beschossen werden, müssen sich Tiere ja auch gut geschützt fühlen? Auf so einen Jägerschutz möchte wohl jedes Tier sehr gern verzichten.

"Artgerechte Äsungsflächen fördern einen gesunden Wildbestand und bieten Äsung auch dann, wenn auf landwirtschaftlich genutzten Flächen das Nahrungsangebot bereits abgeerntet wurde. Der hohe Energiebedarf der Wildtiere vor und in den Wintermonaten würde sonst zu Schäden in der Waldwirtschaft, dem Ackerbau und den Weinbergen führen", erläutert Jagdpächter Ralf Schwammkrug die Bemühungen in seinem Revier.
Er hat im vergangenen Jahr das Revier "Bopparder Hamm" von Vorgänger Peter Faber übernommen. Ein Prozent seiner Jagdfläche, die im Eigentum der Stadt Boppard steht, nutzt Schwammkrug mit seinen Mitstreitern als Wildacker.
Deckung für Hase und Rebhuhn
Auch bietet ein solcher Wildacker den Niederwildarten wie dem selten gewordenen Rebhuhn, aber auch den Hasen Schutz und Deckung vor Beutegreifern. Wanderer und Mountainbiker sorgen für Unruhe im Wald. Im Wildacker können sich speziell die kleineren Wildtierarten problemlos verstecken und Schutz suchen.
Um besondere Vorsicht bittet die Jägerschaft in den nächsten Wochen bei Spaziergängen in Wald und Flur mit den vierbeinigen Freunden. Die Setzzeiten der Wildtiere sind im vollen Gange. Frischlinge wurden bereits geboren und werden von den Muttertieren - den Wildschweinbachen - vehement verteidigt.
Hierbei ist ein freilaufender Hund extrem gefährdet, darauf machen die Jäger besonders aufmerksam. Aber auch Rehkitze stehen unmittelbar davor, das Licht der Welt zu erblicken und sind in den ersten Monaten besonders schutzbedürftig. Die Umstellung auf die Sommerzeit sorgt nicht nur beim Menschen für Frühlingsgefühle. Es ist wieder länger hell und das regt alle zur vermehrten Bewegung an.
Vorsicht Wildwechsel!
Achtung! Auch Wildtiere folgen diesem Bewegungsdrang, und es kommt verstärkt zu Wildwechsel auf den Straßen. Die versetzte Tageszeit sorgt für stärkeren Verkehr in den Stunden der Dämmerung. Und danach richten sich die Wildtiere. Sie ziehen dann aus ihrem Bestand in die Nahrungs- und Paarungsgebiete ohne Rücksicht auf den Autoverkehr.
Auch sind die ersten Igel wieder munter. Aber deren Stachel schützen sie nicht vor dem Tod durch Überfahren. "Helfen Sie uns, die Natur in ihrer Schönheit, Vielfalt und Einmaligkeit zu erhalten", appelliert die Jägerschaft aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis für mehr Rücksichtnahme.