Zwist im Wald: Die Waidmänner kritisieren die vorgesehenen Neuregelungen im Jagdgesetz. Die Naturschützer wiederum werfen den Jägern Wortbruch vor.
Die Jäger sind unzufrieden mit dem neuen Jagdgesetz.
Der Entwurf für ein neues Jagdgesetz sorgt für Kontroversen: Den Waidmännern gehen die Regelungen an vielen Stellen zu weit – dem Naturschutzbund in manchen Punkten nicht weit genug. Während des umfangreichen Beteiligungsprozesses des von Alexander Bonde (Grüne) geführten Ministeriums für den ländlichen Raum zum neuen Jagdgesetz haben sich die Interessengruppen in vielen Punkten angenähert.
Einig geworden sind sie sich aber offenkundig nicht. Das wird aus den Reaktionen über den Bericht der Badischen Zeitung am Samstag über den Gesetzentwurf deutlich, der auf dem Weg ist durch die parlamentarische Beratung. Unklar ist, wann das neue "Jagd- und Wildtiermanagementgesetz" in Kraft treten könnte.
"Unsere Leidenschaft darf der Gesetzgeber nicht mit überflüssigen Regulierungen abwürgen. Wir erwarten vielmehr Vertrauen in unsere bewährte Eigenverantwortung - und das nicht nur in Sonntagsreden", sagte Landesjägermeister Jörg Friedmann.
Protest gegen JagdruheUnnötig sei etwa die Abschaffung des Rechts auf Fütterung von Schalenwild. Gänzlich inakzeptabel findet Friedmann, dass künftig im März und April eine generelle Jagdruhe gelten solle, während der lediglich Wildschweine und diese nur auf offenem Feld geschossen werden dürfen. "Nur im Wald erwischen wir die Wildschweine zu dieser Jahreszeit, aber im Feld richten sie Schäden an. Die Politik kann uns doch nicht einfach den Feuerlöscher aus der Hand nehmen und uns beim Brand zuschauen lassen", sagte der Landesjägermeister.
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/jaeger-nehmen-gesetzentwurf-ins-visier--81464476.html