Mit Unterstützung mehrerer Polizeibeamter haben Mitarbeiter des Landkreises Aurich einem 69 Jahre alten Jäger aus Brookmerland seine Waffen weggenommen. Am Donnerstag durchsuchten sie ein Anwesen des pensionierten Lehrers und dessen Privathaus in Upgant-Schott.
Wie der Sprecher der Polizeiinspektion Aurich, Jörg Mau, auf Anfrage mitteilte, seien neun Langwaffen (Gewehre) sichergestellt worden. Pistolen besaß der Jäger nicht.
Die Kreisvertreter und Polizeibeamten rückten am Vormittag an. Wie der Jäger und der Polizeisprecher den ON übereinstimmend bestätigten, sei es bei der Aktion auch zur Anwendung "unmittelbaren Zwangs" gekommen. So berichtet der Jäger, zwei Polizisten hätten ihn zu Boden gebracht und, so wörtlich, "in den Kies gedrückt". Dabei erlitt der 69-Jährige nach eigenen Angaben einen Schwächeanfall. "Ich habe nach Luft geschnappt und gedacht, mein letztes Stündchen hat geschlagen", sagte er. Weil der Jäger nach einem Arzt verlangte, orderten die Beamten den Rettungsdienst. Eine Rettungswagenbesatzung aus Norden eilte nach Upgant-Schott, untersuchte den 69-Jährigen und stellte nach dessen Angaben einen stark überhöhten Blutdruck fest. Der Betroffene kritisierte die Aktion rückblickend als "entwürdigend", zeigte sich laut Polizeisprecher im weiteren Verlauf aber kooperativ.
Warum der Landkreis die Waffen des Jägers einkassierte, lässt sich bisher nur vermuten. Offenbar fühlten sich Mitarbeiter des Finanzamts Norden, mit dem der Brookmerlander seit Jahren juristische Auseinandersetzungen führt, von diesem bedroht.
http://www.on-online.de/-news/artikel/149590/Amt-hatte-Angst-Polizei-nahm-Jaeger-Waffen-ab
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Jäger aus der Nähe von Schleiz ist nach Drohung, an die er sich nicht erinnert, die Waffen los
Die Polizei hat die Waffen, Munition und Waffenbesitzkarte eines Jägers aus einem Dorf bei Schleiz sichergestellt. Der Mann soll den Chefredakteur und Herausgeber einer Boulevardzeitung telefonisch bedroht haben.Schleiz. Er persönlich könne sich nicht mehr an den Anruf erinnern, den er am Vormittag des 24. März getätigt haben soll: "Die Polizei hat mir gesagt, dass es eine Aufzeichnung des Telefonats gäbe", sagte Fritz Müller* (richtiger Name der Redaktion bekannt) der OTZ. Er soll an der Hotline der Boulevardzeitung dem Chefredakteur, zu dem er nicht durchgestellt worden sei, Verletzungen eines Körperteils mit einem Messer, notfalls auch mit einer Schusswaffe angedroht haben. Der Frührentner erklärte, dass er sich jene Zeitung nicht kaufe, sie aber vor gut zwei Wochen in einem Imbiss in Schleiz zuletzt gelesen habe.
Möglicherweise habe ihn das Tage zuvor erworbene Buch "Gekaufte Journalisten" des Autors Udo Ulfkotte aufgeregt, in dem es auch um die Boulevardzeitung gehe. "Aber mit Bestimmtheit sagen kann ich das nicht", erklärte Fritz Müller*.
Ihr Mann habe "in der Nacht zuvor wieder getrunken und keine Ruhe gefunden", beklagte Müllers* Ehefrau. Der Vater zweier erwachsener Kinder bezeichnet sich selbst als "Spiegel- und Gewohnheitstrinker", der zwei bis drei Mal wöchentlich seinem Laster verfalle.
Beamte der Polizeiinspektion Saale-Orla haben im Zusammenwirken mit der zuständigen Verwaltungsbehörde noch am Nachmittag des 24. März Schusswaffen und Munition "aus der Wohnung eines Mannes bei Schleiz" sichergestellt, bestätigte der Sprecher der Landespolizeiinspektion Saalfeld, Eddy Krannich. Ob es sich dabei um Fritz Müller* handle, dürfe er aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht sagen. "Auslöser des Einsatzes war ein Ermittlungsersuchen der Berliner Polizei. Die Sicherstellungen stehen im Zusammenhang mit einem Verfahren wegen des Verdachts der Bedrohung. Die Person war nach jetzigem Kenntnisstand im Besitz waffenrechtlicher Genehmigungen. Festnahmen erfolgten bisher nicht", so Krannich, der auf Grund des laufenden Ermittlungsverfahrens keine weiteren Details nennen wollte.
Nach den OTZ vorliegenden Durchsuchungs- und Sicherstellungsprotokollen wurden erst sechs Waffen, darunter eine Doppelflinte und ein Kleinkalibergewehr, sichergestellt.
Den Waffenschrank habe der auch im Haus lebende Sohn geöffnet, der ebenfalls Jäger ist. Gut zwei Stunden später, nachdem die Polizei am Ortseingang das Fahrzeug von Fritz Müller* stoppte, sei darauf in der Wohnung auch die Waffenbesitzkarte und Munition eingezogen sowie der Verdächtige zum Verhör in die Polizeiinspektion nach Schleiz mitgenommen worden.
Das Landratsamt Saale-Orla wollte sich in dieser Angelegenheit nicht äußern. Bei den 1268 Inhabern einer Waffenbesitzkarte, darunter 783 Jägern, werde mindestens alle drei Jahre unangemeldet der Waffenschrank auf Ordnungsmäßigkeit überprüft, erklärte Pressesprecherin Mandy Käßner. Regelmäßige psychologische Tests der Waffenbesitzer würden aber nicht vorgenommen.
Der Chefredakteur der Boulevardzeitung erklärte auf OTZ-Anfrage, "keine Ahnung" von dem mögliche Vorfall zu haben.
"Konkrete Bedrohungen unseres Chefredakteurs sind uns nicht bekannt", erklärte die Verlagspressesprecherin, die zu "möglichen Gesprächspartnern und -inhalten an den Telefonen unseres Kundenservices keine Auskunft" geben wollte.