Landratsamt hält noch still:
Dienhausen – Vielleicht wäre es ja nie aufgefallen, dass die Jagdhütte am südlichen Ortsrand von Dienhausen ein Schwarzbau ist. Doch dann gab es einen Jagdpächter, der gegen alle guten Regeln des Waidmannshandwerkes verstieß. Der unerträgliche Gestank rief damals Anwohner, Polizei, Landratsamt und den KREISBOTEN auf den Plan.

Am südlichen Ortsrand von Dienhausen liegt diese Jagdhütte, für die es keine Baugenehmigung gibt. Aufgefallen war dies durch einen Jagdpächter, der dort auch zeitweise gewohnt haben soll und durch nicht waidmannsgerechte Jagd aufgefallen war.
Wie in unserer Zeitung berichtet, fanden die Polizeibeamten im Herbst vergangenen Jahres vier Stück erlegtes Wild vor, dazu Schädel von Rehböcken und Kübel voller Eingeweide, die trotz des damals kühlen Wetters schon ganz gut gestunken hatten. Die Polizei hatte dem etwa 40-Jährigen Jagdpächter aus dem Nachbarlandkreis Ostallgäu die Auflage erteilt, innerhalb kurzer Frist für Ordnung zu sorgen und aufzuräumen. Dieser Auflage war der Jagdpächter auch nachgekommen.
Die Jagdgenossenschaft Dienhausen zog damals die Konsequenzen und kündigte dem Pächter. Er soll inzwischen auch seine Jagdlizenz verloren haben. Das hatte das Denklingen Gemeinderatsmitglied Martin Steger, der auch Schriftführer der Dienhauser Jagdgenossenschaft ist, am Rande eines Gespräches dem KREISBOTEN bestätigt. Vom Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft, Thomas Sporer, war damals keine Stellungnahme zu bekommen. Immerhin soll es aber inzwischen einen neuen Jagdpächter geben.
Insgesamt merkwürdig verschlossen hatte sich die Jagdgenossenschaft in der Vergangenheit gezeigt, wenn es um die Jagdhütte ging. So wollte niemand den Fotografen des KREISBOTEN zur Hütte begleiten. Als dieser dann an einem frostigen Tag das Foto machte, dauerte es keine fünf Minuten, bis eine Frau mit dem Auto zur der abseits der Straße gelegenen Jagdhütte kam, um nachzusehen, was da vor sich geht. Angesprochen auf das Thema gab sie sich äußerst wortkarg.
Denklingens Bürgermeisterin Viktoria Horber wurde von der Dienhauser Jagdgenossenschaft außen vor gelassen. „Dazu kann ich nichts sagen“, meinte die Rathauschefin, denn sie sei zwar in ihrer bisherigen Amtszeit zu den Jagdversammlungen eingeladen gewesen. Allerdings zur letzten Sitzung vor einigen Wochen habe sie keine Einladung mehr erhalten.
Noch kein AbrissDas Gerücht, dass die Jagdhütte ein Schwarzbau sei, stand schon länger im Raum und hat sich inzwischen bestätigt. Wolfgang Müller, Sprecher des Landratsamtes in Landsberg, bestätigte auf Anfrage des KREISBOTEN: „Für die besagte Hütte gibt es keine Baugenehmigung“. Müller weiter: „Soweit wir wissen, wird die Hütte derzeit von der Waldbesitzervereinigung ausgeräumt und die Umgebung aufgeräumt“. Eine Abrissverfügung des Landratsamtes gibt nach Aussage von Wolfgang Müller bisher nicht. Er betonte aber, dass die Hütte nicht auf Dauer bestehen bleiben könne.