Ein etwas ungewöhnlicher Fall beschäftigt derzeit die Kriminalpolizei in Eberswalde. Sie ermittelt wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutz- und das Jagdgesetz, wie die Pressestelle der Polizeidirektion Ost am Freitag auf Anfrage der MOZ bestätigte. Eine Spechthausenerin hatte Anfang der Woche Strafanzeige gestellt. Sie hatte ihren Hund vermisst. Und bei Suchmaßnahmen fand sie ihren Vierbeiner mit Hilfe des Försters tot und vergraben am Waldrand, heißt es aus Frankfurt (Oder).
Schmerzlich vermisst: Maruschka. Daniela Stöckhardt hat ihren Hund tot aufgefunden.
Die Betroffene Daniela Stöckhardt schilderte den Vorfall so: Während der abendlichen Runde mit ihrem Hund, einer vierjährigen Slowakischen Jagdbracke, habe sie "einen lauten Schuss gehört". "Maruschka", so der Name des Vierbeiners, war zuvor frei herumgelaufen. Doch dann sei er verschollen gewesen. Die sofortige Suche, so Stöckhardt, brachte zunächst keinen Erfolg. Erst später habe der Förster sie auf eine Stelle in der Nähe des Sportplatzes Spechthausen aufmerksam gemacht. Sie buddelte - und fand ihren Hund tot. "Ein Schultereinschuss", so die Studentin noch immer entsetzt.
"Maruschka" habe ein Halsband getragen und eine Marke. An einen Jagdunfall mag sie nicht glauben. "Der Jäger hat im vollem Bewusstsein geschossen, dass es sich um einen Hund handelt", ist sie überzeugt. Auch sonst hält sie die Jagdpraktiken des Waidmannes für "sehr bedenklich". Immerhin hätten etliche Wildarten jetzt Schonzeit. Und der Wald befände sich in der Nähe von Siedlungsgebiet, des Dorfes Spechthausen.
Sie habe die Jagdbracke, die als treuer Familien- und Jagdhund sowie als kinderlieb gilt, für viele Umweltbildungsprojekte und bei Veranstaltungen eingesetzt. Etwa für die Stiftung WaldWelten, wo sie auch als wissenschaftliche Hilfskraft arbeitet. "Die Kinder werden sie vermissen", ebenso wie sie selbst. Das Veterinäramt des Landkreises sei vor Ort gewesen. Und auch die Jagdbehörde soll informiert werden. Aus der Pressestelle des Landkreises hieß es: Die Zuständigkeit für den Fall liege bei der Staatsanwaltschaft und deren Ermittlungsbehörden. Die untersuchen nunmehr, "wie der Hund zu Tode kam", so eine Polizeisprecherin. Konkrete Ergebnisse lägen noch nicht vor.
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