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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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TV-Tipp Sonntag 19.01.2014: Jäger in der Falle

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Lucas von Bothmer - Der Chefredakteur der Zeitschrift

Sendungsinformationen

Sonntag 19.01.2014, 14:40 - 15:10 Uhr ZDF

VPS 19.01.2014, 14:40 Uhr

Länge: 30 min.

Dokumentationsreihe, Deutschland, 2014

Wiederholung:  So: 19.01.2014, 04:05 Uhr Nachtprogramm (VPS 20.01.2014, 04:05 Uhr)

Es war ein Warnschuss für die Jägergilde und könnte der Anfang vom Ende der traditionellen Jägerei in Deutschland sein. Seitdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg vor eineinhalb Jahren den deutschen Grundstückseigentümern das Recht zugesprochen hat, die Jagd aus Gewissensgründen auf eigenem Grund und Boden zu verbieten, ist nichts mehr wie es war. Jagdkritiker wollen den Abschuss von Wildtieren in Deutschlands Wäldern deutlich einschränken. Manche gehen sogar noch weiter und fordern ein Ende der Jagd.

Peter Wohlleben ist Jäger und stellt sich gegen seine eigene Zunft. Als Gemeindeförster will er am liebsten die Jagd auf Wild in "seinem" Wald in der Eifel und in der ganzen Republik verbieten lassen. "Fast alle Waidmänner jagen doch nur aus der Lust am Töten und kommen ihrer eigentlichen Aufgabe, Wildschäden zu verhindern und die Bestände zu regulieren, überhaupt nicht nach", meint er.

Deutschlands Wälder sind voller Wildtiere: Im vergangenen Jahr wurden 600 000 Wildschweine in Deutschland erlegt, über eine Million Rehe und tausende Hirsche gehen vor die Flinten. Den Grund sehen Jagdgegner darin, dass die Waidmänner Wildschweine, Hirsche und Rehe das ganze Jahr füttern. Tonnenweise fahren sie Kraftfutter und Mais in die Wälder. Die Jäger dagegen argumentieren, an den Fressstellen, den Kirrungen, könnten sie die Tiere besser abschießen und so den Bestand besser regulieren. Jagen sei wichtig für das ökologische Gleichgewicht im Wald.

Erst anfüttern, dann abschießen? Das will Günther Scheuring aus dem unterfränkischen Ostheim zumindest auf seinem Grundstück nicht mehr mitmachen, und das Urteil aus Straßburg gibt ihm und anderen Natur- und Tierschützern Auftrieb. Seine zwei Hektar große Obstwiese hat er ganz offiziell zur befriedeten Zone erklären lassen. Jetzt müssen die Waidmänner einen Bogen um das Grundstück machen.

Während die konservativen Jäger ganz am Brauchtum bei den alljährlichen Drückjagden festhalten und viele auch bereit sind, bis zu 20 000 Euro für einen kapitalen Hirsch zu zahlen, gibt es immer mehr junge Grünkittel, die die Jagd als rein archaische Handlung sehen. Sie stehen ganz offen zu ihrem Hobby und verteidigen ihr Werk als Befriedigung ihres Jagtriebes und als saubere Art der Fleischbeschaffung im Gegensatz zur Massentierhaltung.

Doch es geht auch ganz ohne Jagd, wie das Beispiel Genf zeigt. Dort haben die Behörden vor 40 Jahren die Jagd abgeschafft. Viele Tierarten, die schon fast ausgerottet waren, sind seitdem zurückgekehrt.

Film von Berndt Welz

http://planete.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/829179a5-9db7-4d93-8ff4-d3ef17a70c30/20258364?doDispatch=1

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