Treibjagd Namibia Symbolbild
Geldgier schadet dem Naturschutz – Auch nicht-jagdbare Arten sind zu schützen
NAPHA-Präsident Denker ruft alle Jagdführer und Berufsjäger, die sich der waidmännischen Jagd verschrieben haben, auf, sich dem Verband anzuschließen. Er verurteilte das Züchten von Anomalitäten und das gleichzeitge Ausrotten von Raubkatzen, da dies in keiner Weise dem Naturschutz diene. Auch Jäger müssen Schutzmaßnahmen finanziell unterstützen, wie es Nicht-Jäger tun.Wir sitzen mit einem ernsten Dilemma und wie so oft spielt Geld dabei eine Rolle. Aus Geldgier – nicht ideologischen Gründen – spalten wir Jäger uns von der restlichen Gemeinschaft der Naturschützer und –liebhaber ab. Dies ist letztendlich fatal", sagte der Präsident des Namibia Berufsjagdverbandes (NAPHA), Kai-Uwe Denker, vergangene Woche während der Jahreshauptversammlung. Zahlreiche Jäger distanzieren sich inzwischen von dem Begriff "Jagdindustrie" und bevorzugen den Ausdruck "Jagdgemeinschaft", da sie begriffen haben, dass etwas schief läuft. "Sind wir dabei, etwas durch den Wechsel von Begriffen zu vertuschen, oder starten wir ernsthaft den Versuch, die sich bietenden Gelegenheiten aufzugreifen und uns dorthin zurückzubegeben, wo wir hingehören, nämlich ein integraler und wichtiger Teil der internationalen Naturschutzgemeinschaft zu sein", wollte der NAPHA-Präsident wissen.
In einem Versuch, sich zu rechtfertigen, würden die Jäger den Finanzhahn für wichtige Beiträge immer weiter schließen. Die Trophäenjagd könne nicht mit der intensiven Landnutzung mithalten und deshalb dürfe die Natur nicht missbraucht werden. "Die selektive Zucht von Wildtieren rein für die Trophäenjagd lauert am Horizont, eine unwiderstehliche Verlockung. Die künstliche Zucht von Farbvariationen wie beispielsweise weißen Springböcken, gelben Blessböcken und die gleichzeitige Ausrottung von Geparden, um die unnatürlichen Farbvariationen zu schützen, hat überhaupt nichts mit Naturschutz zu tun", betonte Denker. Die Zucht von goldenen Oryxantilopen, indem die normalgefärbten dominanten Tiere eliminiert werden, sei in direktem Widerspruch mit der natürlichen Auslese. "Die Zucht von Löwen in Gefangenschaft, um diese als Trophäentiere schießen zu lassen, hat weder mit nachhaltiger Nutzung noch mit waidmännischer und ethischer Jagd zu tun. Dies kann finanziell lukrativ sein, aber die wahren Motive der Jagdanbieter müssen unter die Lupe genommen werden", betonte Denker.
NAPHA habe diesbezüglich einen sehr deutlichen Standpunkt vertreten und immer den Aufrufen der Regierung und anderer Institutionen Gehör gegeben, die verlangten, dass die Jagdindustrie "sauber" bleibe. "Wir können dies nicht allein schaffen. Wir brauchen die Unterstützung der Regierung und der breiten Öffentlichkeit", sagte der NAPHA-Präsident, der zudem betonte, dass dies nicht nur wichtig für den Verband der Berufsjäger, sondern für das ganze Land sei. Zudem unterstützen Nicht-Jäger den Artenschutz, wie z.B. die Schwarzen Nashörner. Deshalb müssen Jäger auch Arten schützen, die sie nicht nachhaltig nutzen.
Es werde oft behauptet, dass NAPHA ein Verband der Weißen sei, so auch die Jagdindustrie. Jeder in Namibia könne beschließen, welchem Verband oder welcher Organisation er sich anschließe. Leider sei der Grund, dass sich viele ausgebildete Jagdführer der NAPHA nicht anschließen, finanziell motiviert, da dies die einfachste Art und Weise sei, etwas Geld zu sparen. Dies sei schade, da diese potenziellen Mitglieder des Verbandes trotzdem von dem Verband profitieren. " In den vergangenen zehn Jahren hat NAPHA um die 300 der sogenannten zuvor Benachteiligten als qualifizierte Jagdführer ausgebildet", sagte Denker und wies darauf hin, dass der Verband etwa 300 Mitglieder habe. Die unfaire Kritik in letzter Zeit aus einigen Lagern gegenüber dem Verband sei deshalb unangebracht.
http://www.az.com.na/natur-umwelt/das-dilemma-der-hiesigen-troph-enjagd.421972