Risiko: Hochsitz
Der Revierinhaber ist verantwortlich für die Sicherheit der Hochsitze. Er kann auch haftbar sein.
Geschehen Unfälle auf defekten Kanzeln oder Hochsitzen, kann ihr Besitzer haftbar sein. Die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft in Münster kennt die Bereiche einer Kanzeln, die besonders kritisch sind und regelmäßig überprüft werden sollten.
Wenn Revierinhaber die Sicherheit der Hochsitze vernachlässigen, kann dies nicht nur zu Verletzungen kommen, sondern auch versicherungsrechtlich fatale Folgen haben. „Eigentümer von Hochsitzen haften, wenn ein Jagdgast oder jemand Unbefugtes an einer Jagdeinrichtung verunfallt“, erklärt Hans-Georg Sundermann von der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft.
Schäden nicht sofort zu erkennen
Deshalb empfiehlt er, regelmäßig alle Hochsitze bei einem Reviergang zu kontrollieren. Denn Regen, Tau, Schnee und Sturm hinterlassen an Holz aber auch Metall teilweise erhebliche Schäden. Bei einer Kontrolle reiche keinesfalls oberflächliches Anschauen oder Rütteln an den Holzteilen. Vielmehr muss der Revierinhaber sehr sorgfältig die gesamte Konstruktion prüfen. Denn nicht jede faule Stelle ist auf den ersten Blick zu erkennen.
Folgende Bereiche am Hochsitz gelten als besonders kritisch:
- Hauptstützen können im Bodenbereich verrotten. Zur Überprüfung das Gras abscheiden.
- Diagonale Stützstreben faulen leicht. Daher genau ihren Zustand anschauen.
- Die Leiter kann im Bodenbereich, an den Sprossen aber auch an den Holmen verrotten. Falls Sprossen auszutauschen sind, sollten es die gleichen sein wie die originalen. Sonst wird die Leiter zu einem abenteuerlichen Klettergerüst.
- Die Bodenbretter faulen leicht, wenn der Regen schlecht ablaufen kann. Die Tragfähigkeit ist dann nicht mehr gegeben. Außerdem kann ein Algenbelag sie sehr rutschig machen. Hier können aufgenagelter Kaninchendraht sinnvoll sein.
http://www.wochenblatt.com/landwirtschaft/nachrichten/risiko-hochsitz-8943.html