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Brandenburg: Zum Schutz der Nutztiere, Bauernbund-Chef will die Wölfe abknallen lassen

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Manche Bauern in Brandenburg beklagen: Wenn unsere Herden nachts draußen stehen, sind sie den Wölfen schutzlos ausgeliefert.

Manche Bauern in Brandenburg beklagen: Wenn unsere Herden nachts draußen stehen, sind sie den Wölfen schutzlos ausgeliefert.

Potsdam –  

Sie sind keine scheuen Gäste auf Durchreise mehr. In Deutschland leben 34 Wolfsrudel. 12 davon in Brandenburg. Ein großer Erfolg für den Artenschutz. Doch Bauernbund-Chef Reinhard Jung sieht das anders. Er fordert: "Den Wolf aktiv bejagen." Im Klartext: Abknallen!

Bauernbund-Chef Reinhard Jung: Wir müssen unsere Herden schützenBauernbund-Chef Reinhard Jung: Wir müssen unsere Herden schützen

Jung ist Bauer. Seine Kühe hält er nicht in Massentierhaltung, sondern auf der Weide. So wie rund 200.000 andere Kühe und Schafe in Brandenburg. Diese sieht Jung nun in Gefahr. Denn: Die Tiere stehen auch nachts draußen, sind somit schutzlos. Wenn die Wolfsansiedlungspolitik der Landesregierung so weitergeht, sieht der Bauernbund-Geschäftsführer schwarz für die artgerechte Tierhaltung: "Mit Wolfsansiedlung fördert man im Umkehrschluss die industrielle Tierhaltung in großen Mastställen", so Jung zum KURIER. "Wir wollen den Wolf nicht ausrotten. Aber wenn die Wölfe mehr werden, wird die Weidetierhaltung unmöglich, weil zu teuer." Die beste Lösung aus Jungs Sicht: "Man soll den Wolf wieder aktiv bejagen dürfen!"

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Wölfe töten drei Kälber in Brück

Wölfe haben in Brück (Landkreis Potsdam-Mittelmark) mehrere Kälber gerissen. Drei Tiere seien getötet und mehrere verletzt worden, berichtete die "Märkische Allgemeine". Das Landesumweltamt Brandenburg habe bestätigt, dass es sich um eine Attacke von Wölfen gehandelt habe. Bislang hatten Wölfe in Brandenburg vor allem Schafe angegriffen.

"Ja, Weidetiere stehen auf seinem Speisezettel", weiß Jens Matzen vom Wolfsinformationszentrum Eekholt. Allerdings nur in sehr geringem Umfang. "Wölfe ernähren sich hauptsächlich von Wildtieren, Nutztiere machen nur 0,6 Prozent ihrer Nahrung aus." Im vergangenen Jahr rissen Wölfe in Brandenburg laut Landesumweltministerium insgesamt 22 Schafe. 2014 wurden allein bis Juli 36 Schafe und ein Kalb als Wolfsopfer registriert.

Wolfsexperte Matzen kann die Forderung des Bauernbundes trotzdem nicht verstehen. "Die Bauern haben auch selbst eine Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Tieren und müssen sie ausreichend schützen." Da reiche heute vielleicht kein dünner Elektrodraht mehr.

Es gibt zwar finanzielle Entschädigung für Bauern, deren Tiere Opfer von Wölfen wurden. Allerdings nur als freiwillige Leistung des Landes. Für den Bauernbund eindeutig zu wenig. Er fordert Rechtsanspruch auf unbürokratische finanzielle Entschädigung. Oder: "Wenn uns die Naturschützer in Brandenburg 1000 Hirten zur Verfügung stellen, die wie im Mittelalter unsere Tiere bewachen, könnten wir darüber reden", so Reinhard Jung. Da diese Personalkosten aber keiner tragen wolle, bleibt für ihn nur eine Lösung: Abknallen!

Darauf sind offenbar auch noch andere scharf: Wilderer. Robert Frank, Wolfsbeauftragter des brandenburgischen Landesjagdverbandes bestätigte dem ARD-Magazin "Report München": "Es wurde auf Wölfe geschossen und das ist schon schlimm genug".

Ende September fand Frank, der Vorurteile gegen Isegrim abbauen will, einen schwer verletzten Wolfswelpen. Auf ihn war geschossen worden, danach geriet er in eine Erntemaschine. "Das wirft einen schon zurück und es wirft auch ein schlechtes Bild auf uns Jäger."

http://www.berliner-kurier.de/brandenburg/zum-schutz-der-nutztiere-bauernbund-chef-will-die-woelfe-abknallen-lassen,7169130,28819444,item,1.html

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