Zertifizierte Fallen??? Wann hat es denn je eine jägerische, tierschutzgerechte Fangjagd gegeben?
Der Deutsche Jagdverband setzt sich für den Erhalt einer tierschutzgerechten Fangjagd ein. Dazu hat der Verband auf einem Artenschutzsymposium in Erfurt ein Eckpunktepapier verabschiedet. Hintergrund sind Bestrebungen mehrerer Bundesländer, die Fangjagd zu verbieten. Die Jäger dagegen sind der Meinung, dass für den Schutz von Großtrappe, Kiebitz, Auer- und Birkhuhn verbesserte Lebensräume nicht ausreichen.

Nach Ansicht des Jagdverbandes müssten Fressfeinde wie Fuchs und Marder auch weiterhin gefangen werden. Die Fangjagd sei zudem notwendig, um eine ab Januar 2015 geltende EU-Verordnung umzusetzen. Danach müssten eingewanderte und eingschleppte Arten, wie Marderhund, Mink und Waschbär, die heimische Tiere bedrohen, reduziert werden. Der Waschbär mache in Thüringen dem seltenen Auerwild und dem Uhu zu schaffen. Nachgewiesen sei, dass in einigen Horsten seit über zehn Jahren kein Uhujunges mehr groß wurde.

Gerade nachtaktive Räuber könnten mit Fallen effektiv bejagt werden, heißt es in dem Eckpunktepapier. Der Deutsche Jagdverband fordert die Bundesregierung deshalb auf, nach Tierschutzstandards getestete Fallen zertifizieren zu lassen. Durch die Fangjagd könnten Kürschnern und dem Handel Wildpelze angeboten werden. Diese sind den Jägern zufolge recyclingfähig, wärmten besser als Kunstfaser und hätten eine Lebensdauer von bis zu 35 Jahren.
http://www.mdr.de/nachrichten/jaegertreffen100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html