Diskussion mit Jägervereinigung Emmendingen, Landtagsabgeordnetem Marcel Schwehr und Wolfgang Reuther, jagdpolitischem Sprecher der CDU-Fraktion.
.
Die von Grün-Rot geplante Novellierung des Jagdgesetzes unter dem Titel "Jagd- und Wildtiermanagementgesetz" sorgt im gesamten Land für reichlich Gesprächsbedarf. Auch bei dem Landtagsabgeordneten Marcel Schwehr sind viele Nachfragen aus seinem Wahlkreis eingegangen. Deshalb hat der CDU-Abgeordnete den jagdpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wolfgang Reuther MdL, in seinen Wahlkreis geholt – und gemeinsam mit Kreisjägermeister Frank Waibel die Jäger zur Diskussion eingeladen. Im Gasthaus zum Lamm in Bahlingen hatten sich am Donnerstag nun über 60 Jägerinnen und Jäger eingefunden, um gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten zu diskutieren.
Marcel Schwehr machte klar, dass das Gesetz teilweise ideologisch motiviert sei. „Bei den Jägern steht die Hege und Pflege der Tiere im Vordergrund, nicht das Schießen von Tieren, wie von Grün-Rot behauptet“, betonte er. Die Bürgermeister seiner Region beklagten, dass die Verpachtung der Jagd mit dem geplanten Gesetz nicht mehr möglich sei. „Überdies muss die Gemeinde die Aufgaben der Jäger übernehmen, und dann wird es teuer“, führte der Landtagsabgeordnete weiter aus.
Kreisjägermeister Frank Waibel hob hervor, dass man den Jägern die Möglichkeit geben müsse, an den Gesetzen mitzuwirken und Verbesserungsvorschläge einzubringen.
Der jagdpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wolfgang Reuther, sprach über die Novellierung des Jagdgesetzes. Mit diesem sollten viele Ziele erreicht werden, darunter mehr Deregulierung, die Stärkung der Eigenverantwortung und mehr Praxisnähe. „Jedes dieser Ziele wird mit dem vorgelegten Entwurf konterkariert“, unterstrich der Abgeordnete. Auch die Ausarbeitung des Gesetzes kritisierte Wolfgang Reuther scharf, denn nach 27 moderierten Runden sei es nicht gelungen, sich zu verständigen. Stattdessen wurden unter Ausschluss der Betroffenen Jäger Fakten geschaffen. Weitere Kritik äußerte der Landtagsabgeordnete auch an der Verwischung der beiden Rechtskreise von Naturschutzrecht und dem Jagdrecht, mit einem eindeutigen Vorrang für das Naturschutzrecht. Darüber hinaus bekräftigte er, „dieses Gesetz bedeutet massive Einschnitte in das Eigentumsrecht.“ Das neue Schalenmodell, das Verbot der Wildtierfütterung, die Jagdruhekorridore, die Verlagerung von Zuständigkeiten sowie das Abschussverbot für wildernde Katze und streunende Hunde wurden bemängelt. Zum Abschluss betonte Wolfgang Reuther, dass der grundlegende Charakter des geplanten Jagdgesetzes einem „Verbotskanon“ gleiche. Mit diesen klaren Worten erntete er viel Zustimmung bei den Jägern.
Auf die Ausführungen der Landtagsabgeordneten folgte eine spannende Diskussion mit vielen Redebeiträgen, die sich bis in den späten Abend zog. Dabei wurden Themen wie das Verbot von Wildkameras, das Fütterungsverbot, die Jagdhundeausbildung und das Wildtiermonitoring angesprochen.
http://regiotrends.de/de/politisches/index.foto.237755.0.html