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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Wildschweinkadaver illegal im Wald entsorgt

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Oelde ( jew) - Der Oelder Michael Gödeke ist empört: Fremde Jäger oder Wilderer haben in seinem Jagdrevier die Überreste zweier Wildschweine entsorgt. Seine Nachbarin  hatte  mit Hündin Tiffy an Karfreitag die Kadaver gefunden.Bild: Wille In seinem Jagdrevier hat Michael Gödeke Überreste zweier Wildschweine gefunden, die vermutlich von Wilderern illegal dort abgelegt wurden. 

Zunächst war unklar, ob die Kadaver die Erreger der Schweinepest oder der afrikanischen Schweinepest in sich trugen. „Das ist hochgradig unverantwortlich“, sagt Michael Gödeke. Jagdhunde, Hauskatzen oder Füchse könnten sich mit dem gefährlichen Virus infizieren und diesen an andere Tiere weitergeben. Er kontaktierte nach dem Fund die Polizei und erstattete Anzeige wegen Wilderei gegen Unbekannt. „Wenn niemand den Wilderer verpfeift, wird wohl nichts passieren“, befürchtet Gödeke jedoch. Er informierte auch das Kreisveterinäramt, das das zuständige Ordnungsamt mit der Entsorgung beauftragte.

Von den Überresten wurden Proben entnommen, die auf die afrikanische und die klassische Schweinepest sowie die sogenannte aujeszkysche Krankheit, eine Form der Tierseuche, untersucht wurden. Alle Ergebnisse seien negativ gewesen, erklärte Dr. Hubert Hemmis vom Kreisveterinäramt in Warendorf. Dass Proben von Kadaverresten entnommen werden, sei wichtig, betont Dr. Hemmis: „Wir wissen nicht, woher die Schweine stammen und ob sie infiziert sein könnten.“ Michael Gödeke zeigte sich erleichtert, dass die Kadaver keine Erreger in sich trugen. Denn Hündin Tiffy hatte Kontakt mit den Kadavern.

Gödeke ist sich sicher, dass ein Jäger die Wildschweine in seinem Revier abgelegt hat, denn sie seien fachmännisch zerlegt worden. Dennoch geht er davon aus, dass die beiden Tiere aus einem anderen Revier stammen. „Hier wurden seit den 1960er-Jahren keine Schweine mehr geschossen“, betont er.

Er kann sich auch vorstellen, dass es sich bei dem Fall um Jagdtouristen handelt, die in einem anderen Bundesland die Wildschweine erlegt haben. Derzeit sei der Abschuss von Wildschweinen verboten, nur Frischlinge dürften bejagt werden (siehe Hintergrund). „Wild in der Schonzeit zu schießen, ist illegal“, sagt Gödeke. Er ist nicht nur sauer, dass Fremde illegal Tierkadaver in seinem Revier abgelegt haben. Er fürchtet auch, dass durch solche Vorfälle die Jagd in Verruf geraten könnte. „Wir Jäger haben den Tieren und der Umwelt gegenüber eine Verpflichtung.“

Hintergrund

Wildtiere dürfen nicht ganzjährig bejagt werden; jede Art hat Schonzeiten. Im Nachbarkreis Gütersloh haben Jagdbehörde und Kreisveterinäre die Jäger jetzt dazu aufgerufen, verstärkt Schwarzwild zu bejagen, um dadurch derafrikanischen Schweinepest (ASP) vorzubeugen. Dies gilt mit einer Sondergenehmigung des Landes trotz der jetzigen Schonzeit auch für sogenannte Überläufer, also Wildschweine, die älter als ein, aber jünger als zwei Jahre sind. Gegen die Tierseuche gibt es derzeit keinen Impfstoff. Für den Menschen ist ASP nicht gefährlich, kann aber durch ihn übertragen werden. Ein Ausbruch der Tierseuche würde auch Zuchtbetriebe gefährden.   Geschossenes Wild müssen Jäger vor Ort ausnehmen und die Eingeweide vergraben. Überreste müssen in eine Kadaverentsorgungsstelle.

http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/oelde/Ueberreste-illegal-im-Wald-entsorgt-5189dad1-4cd4-45d7-836c-c12cf1644d98-ds

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