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Südafrika: Big Five zum Abschuss freigegeben

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Jagdtourismus extrem: Ehemaliger US-Polizist tobt sich in Südafrika aus und macht dazu ein gutes Geschäft

Als erste deutschsprachige Presse berichtete "SÜDAFRIKA – Land der Kontraste" über die US-Tierjägerin Melissa Bachman, die in Südafrika einen Löwen erlegte. Der Fall verbreitete sich wie ein Lauffeuer in sämtlichen Medien, Blogs und Foren. Nun ist die Redaktion über einen neuen Skandal am Kap informiert worden, der alles bisher Bekannte in den Schatten stellt. Erneut steht ein US-Amerikaner im zweifelhaften Rampenlicht.


© Das US-Unternehmen "Koeshall's World Hunting Adventures LLC" wird von dem US-amerikanischen Ex-Polizisten Kevin Koeshall und seiner südafrikanischen Frau Rika betrieben. Das Ehepaar geht gegen Tierschützer vor, wenn diese "Drohungen" gegen die Tierjäger aussprechen. Im Bild ist ein Jagdtourist in Südafrika zu sehen. (Quelle: Koeshall's World Hunting Adventures LLC)

Kevin Koeshall betreibt gemeinsam mit seiner Ehefrau Rika das auf die Tierjagd spezialisierte Unternehmen "Koeshall's World Hunting Adventures LLC", mit Hauptsitz im US-Bundestaat Wisconsin. Zusätzlich können Tierpräparationen gekauft bzw. bestellt werden. Ebenso unterhält Koeshall in South Dakota einen weiteren Shop. Rund ein Vierteljahrhundert schon finanziert sich der ehemalige Polizist somit den eigenen Lebensunterhalt.

Rika, eine südafrikanische Staatsbürgerin, ist ähnlich wie Kevin eine erfolgreiche Absolventin des "Professional Hunter Course for South Africa" – eine Art Qualifizierung zum erfolgreichen Töten von Safari-Tieren. Als registrierte Jägerin hat sie kraft südafrikanisches Rechts die Legitimation, auf Tiere wie die Big Five – Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard und Löwe – zu schießen bzw. andere Tierjäger bei ihrem Unterfangen zu unterstützen.
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© Jagdtourismus extrem: Wer einen Elefanten tötet, so heißt es in Jagdkreisen, kann mit viel Anerkennung rechnen. Bislang ist es in Südafrika gesetzlich erlaubt, solche Großwildtiere zu erlegen. (Quelle: Koeshall's World Hunting Adventures LLC)
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© Jagdtourismus extrem: Nashörner sind aufgrund ihres kostbaren Horns vom Aussterben bedroht. Und dennoch werden diese Tiere gejagt und getötet. (Quelle: Koeshall's World Hunting Adventures LLC)
Giraffe


© Jagdtourismus extrem: Giraffen werden eher selten gejagt. Doch der US-Unternehmer Kevin Koeshall erfüllt seinen Gästen jeden Wunsch. (Quelle: Koeshall's World Hunting Adventures LLC)

In der nördlichsten Provinz des Kaplands, in Limpopo, unterhält der US-Amerikaner gleich drei Einrichtungen zum Jagdtourismus. In der "Deluxe Limpopo Lodge", im "Limpopo Dangerous Game" und im "Limpopo Rifle" können sich die zum Schießen motivierten Safari-Fans austoben. "Wir erfüllen ihre Wünsche", heißt es vom Unternehmen.

Einigen Jägern reicht das Aufspüren und Töten eines "einfachen Säugetieres” in der US-Heimat nicht mehr aus. Allein dieser Spaß für einen Hirsch etwa kostet den vorliegenden Unterlagen zufolge rund 2.250 US-Dollar, umgerechnet knapp 1.600 Euro. Dementsprechend weichen die Profis unter den Tierjägern ganz gezielt auf Südafrika aus; auf der Suche nach dem exotischen Kick. Sogar vor der Jagd nach Elefanten oder Nashörnern schrecken sie nicht ab, wie durch entsprechendes Bildmaterial belegt.

© Besonders beliebt bei US-Jagdtouristen sind die Big Five – Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard und Löwe. (Quelle: Koeshall's World Hunting Adventures LLC)

Kevin und Rika Koeshall sind einigen wenigen Tierschützern bereits bekannt, doch halten sich die meisten dieser Aktivisten zurück. Denn das Unternehmerpaar leitet "jede Warnung und Bedrohung" durch die Tierfreunde an die lokalen Ämter und Bundesbehörden zur weiteren Verfolgung weiter. Lediglich auf Facebook ist der Protest wirksam gewesen. Denn die dortige Präsenz des Unternehmens musste bereits deaktiviert werden.

Unterdessen kritisierte die amtierende Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in einem Interview mit "SÜDAFRIKA – Land der Kontraste" den Jagdtourismus in Südafrika. "Solche Vorgänge entsprechen nicht unseren Wertvorstellungen im Umgang mit Tieren. Südafrika hat enorme Anstrengungen gegen die Wilderei beim Nashorn unternommen, aber die Trendwende leider noch nicht geschafft.", sagte Hendricks. Die weiteren Entwicklungen bleiben abzuwarten.

http://2010sdafrika.wordpress.com/2014/03/29/big-five-zum-abschuss-freigegeben/

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