
Zwischen dem Jäger und dem Fremden kam es zu einem Handgemenge.
Während der Versorgung durch eine Rettungswagenbesatzung schilderte er einen Streit mit einem Unbekannten. Der aus Solms stammende Rentner erklärte, dass er kurz zuvor in Dillheim einige Testschüsse von einem Hochsitz aus abgegeben hatte. Plötzlich erschien ein Mann, kletterte sofort auf den etwa vier Meter hohen Hochsitz und forderte ihn auf das Schießen einzustellen. Nach einer kurzen und heftigen Diskussion griff er nach dem Jäger und versuchte diesen vom Ansitz herunter zu ziehen. Hierbei riss die Jacke des Weidmannes.
Anschließend kletterte der Mann hinunter und ging zunächst fort. Plötzlich erschien er wieder und ging zielstrebig zu dem in der Nähe abgestellten Wagen des Jägers. Er öffnete eine Tür und nahm sich aus dem Inneren einen Schlüsselbund. Inzwischen kletterte der Solmser hinunter, griff sich eine Dachlatte aus seinem Wagen und forderte von dem Unbekannten die Herausgabe des Schlüssels. Nach einem kurzen Handgemenge nahm ihm sein Gegner das Schlagwerkzeug ab und schlug ihm dieses mehrfach auf den Kopf. Hierbei zerbrach die Latte. Der Geschlagene setzte sich in seinen Wagen und steuerte sofort den Polizeiposten in Ehringshausen an. Der Angreifer war ihm nicht persönlich bekannt, er konnte aber eine genaue Beschreibung des Mannes abgeben.
Zur selben Zeit, als der Rentner auf dem Polizeiposten versorgt wurde, ging bei der Polizei Herborn ein Notruf ein. Ein Mann sei bei Dillheim von einem Hochsitz gestürzt und habe sich dabei verletzt, so der Anrufer. Bei der Befragung durch die eingesetzten Streife verstrickte sich der 56-jährige Zeuge in Widersprüche, so dass die Polizei derzeit davon ausgeht, dass der Mann mit seiner Version der Geschehnisse einer Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung zu entgehen versuchte.
Der 70-jährige Jäger aus Solms trug eine Kopfplatzwunde und Abwehrverletzungen an Händen und Unterarmen davon. Sein Angreifer musste mit auf die Herborner Wache. Nach seiner Vernehmung und der erkennungsdienstlichen Behandlung durfte er die Polizeistation wieder verlassen.