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Jäger lehnen als Praktiker das Diktat des Naturschutzes ab ?

Landesjagdverband und Kreisjägervereinigung: Unnötige Bevormundung moniert

Bad Mergentheim. Der jetzt öffentlich gewordene Entwurf zum neuen Jagd- und Wildtiermanagement-Gesetz enthält viele Bestimmungen, die bei Jägern auf scharfe Kritik stößt. Image may be NSFW.
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Symbolbild

Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann und Kreisjägermeister Hariolf Scherer betonen, dass die organisierten Jäger im vorausgegangenen Beteiligungsverfahren konstruktiv mitgearbeitet und sinnvollen Regelungen zugestimmt habe. Doch was jetzt veröffentlicht worden ist, sei an vielen Stellen inakzeptabel: "Wir sind geprüfte und anerkannte Naturschützer. Dazu sind wir die Praktiker, die seit langer Zeit beispielhaft vorleben, wie Wild und Natur im Einklang nachhaltig und verantwortungsvoll genutzt werden können." Ein Gesetz für bloße "Öko-Waldjäger" lehnen der Landesjagdverband und die örtlichen Jäger ab: "Für eine der Jagd und dem Wild unwürdige bloße Schalenwildbekämpfung unter der bevormundenden Anordnung des Naturschutzes stehen wir nicht zur Verfügung."

Eine solche Bevormundung, wie sie hier mitunter geplant werde, müssten andere Naturnutzer nicht erdulden. Darüber hinaus schwäche ein unnötiges Maß an Bürokratie die Eigenverantwortung der Jäger und ihre Einsatzbereitschaft. Kreisjägermeister Hariolf Scherer fordert den Gesetzgeber auf, das grundgesetzlich geschützte Eigentumsrecht auch weiterhin zu respektieren und die Jäger wie bisher als zuverlässige, fachkompetente Partner auf Augenhöhe anzuerkennen - und nicht als dem Natur- und Tierschutz untergeordnete Gehilfen zu behandeln. Völlig praxisfremd sei die nicht im Konsens mit den Jägern vorgesehene Jagdruhe von Februar bis in den April, die auch für Wildschweine im Wald gelten soll. Doch nur dort könne man die Wildschweine in dieser Jahreszeit wirkungsvoll bejagen, und die Bejagung sei zur Verringerung von Wildschäden sowie zur Vorbeugung von Seuchen wie der drohenden Afrikanischen Schweinepest unerlässlich.

 

Für Wildschäden in dieser Zeit zahlen solle aber der Jäger. Es wäre gerade so, als wenn man einem Feuerwehrmann, der einen Brand löschen soll, dies zu gewissen Zeiten an bestimmten Orten untersagen würde. Angesichts der steigenden Wildschweinpopulation sei die Regelung völlig kontraproduktiv, kritisiert Landesjägermeister Friedmann. Auch ein Verbot der Wildfütterung in Notzeiten sei nicht akzeptabel und mit dem Tierschutzgedanken nicht vereinbar. Es könne nicht sein, dass Vögel im Winter gefüttert werden dürfen, der Hungertod von Wildtieren aber als Tierschutz billigend in Kauf genommen wird.

Das Gesetz sei in weiteren Teilen nicht sachgerecht, zum Beispiel das geplante Verbot der Jagd mit Hundeeinsatz im Naturbau angesichts steigender Fuchsbestände. Eine solche Vorgabe zeige einen bedauerlichen Vertrauensmangel auf, Landesjagdverband und Kreisjägervereinigung sehen erheblichen Nachbesserungsbedarf. Gespannt sind die Mergentheimer Jäger auf den Besuch von Ministerialdirektor Wolfgang Reimer der in der Jahreshauptversammlung, am Samstag, 22. März, in Laudenbach, Stellung zu dem Gesetzesentwurf nehmen will. 

http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/jager-lehnen-als-praktiker-das-diktat-des-naturschutzes-ab-1.1445987

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