In Oberösterreich gibt es 2600 Kilometer Mountainbike-Wege.
Nach einer Klage eines Jägers herrscht unter den Mountainbike-Fans Aufregung: Ein Jagdpächter hat eine Gruppe von Radlern auf Unterlassung geklagt, weil sie auf dem Muckenkogel in Lilienfeld durch seinen Wald fuhren. Der Jäger behauptet, die Sportler mehrmals verwarnt zu haben. Diese wiederum verweisen auf eine Genehmigung durch das Stift Lilienfeld, dem der Wald gehört. Die Mountainbike-Szene will die Klage nicht einfach hinnehmen. Aktivisten haben eine Online-Petition gestartet, die bereits von 7000 Menschen unterstützt wurde.
Stress bei WildtierenDas Hauptargument des Pächters lautet, dass die Radler das Wild verschrecken würden. Das kann Christopher Böck, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, nur bedingt nachvollziehen. "Wenn die Radfahrer auf den ausgeschilderten Wegen bleiben, gibt es für die Tiere wenig Probleme, weil das Wild daran gewöhnt ist", sagt er. "Wenn die Radler querwaldein, schnell und leise unterwegs sind, kann das bei den Wildtieren Stress auslösen." Die Folge: Sie fliehen weiter in den Wald und können dort auf der Suche nach Nahrung Schäden an den Bäumen auslösen. "Das kann den Jagdpächter Geld kosten", sagt Böck. Zum einen, weil er für den entstandenen Schaden aufkommen muss, zum anderen, weil er den behördlich festgelegten Abschussplan nicht einhalten kann. Aber, so Böck: "Klagen ist immer ein schlechter Weg."
Generell gilt: Jeder Wald darf von jedermann zur Erholung frei betreten werden. "Radfahren und Reiten ist aber nur auf gekennzeichneten Wegen erlaubt", sagt Pia Buchner, Sprecherin der österreichischen Bundesforste. Diese haben in Oberösterreich 700 Kilometer an Forststraßen für Radler freigegeben. Insgesamt stehen im Bundesland 2600 Kilometer zur Verfügung, vor allem im Nationalpark Kalkalpen, im Salzkammergut und im Mühlviertel.
Für einen Bikepark in Muckenkogel:
http://www.facebook.com/groups/122750347926426/