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Jäger wollen mehr Wertschätzung für ihre Arbeit

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ROHRBACH. Eine verpflichtende Fleischbeschau durch einen Tierarzt ist ein Anschlag auf Direktvermarktung.

Jäger wollen mehr Wertschätzung für ihre Arbeit:

Die Jäger des Bezirkes Rohrbach kamen zum Bezirksjägertag nach Rohrbach. Fixer Bestandteil ist auch die Ausstellung der Trophäen.

Die Jäger des Bezirkes Rohrbach sehen sich als Mitverantwortliche für einen guten Waldzustand. "Ist der Wald in Ordnung, wollen wir Jäger, dass unsere Arbeit auch dafür gebührend anerkannt wird", sagte Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi in seinem Referat am Bezirksjägertag in Rohrbach.

28.000 Stunden Arbeit

"Alleine für den Geiß- und Kitzabschuss – hier geht es immerhin um 4000 Rehe – benötigen die Jäger des Bezirkes Rohrbach durchschnittlich 28.000 Stunden pro Jahr", rechnet er vor, ohne die Böcke dazuzurechnen. Warum? Einen guten Bock zu schießen, würde wohl kein gestandener Waidmann als Arbeit betrachten. Die intensive und zeitaufwändige Jagd auf Wildschweine und Füchse ist hier noch gar nicht eingerechnet.

Spannocchi brachte auch gleich den passenden Vergleich: Im Schweizer Kanton Genf, der die Größe von einem Drittel des Bezirkes Rohrbach hat, ist die Jagd verboten. Dort erledigen die notwendige Wildstandsregulierung zwölf Wildhüter mit einem jährlichen Kostenaufwand von 1,2 Millionen Euro. Nicht nur von der Kostenseite, sondern auch von der ethischen kritisierte der oberste Jäger Rohrbachs ein modernes Wildmanagement. "Im Nationalpark Kalkalpen beispielsweise sind Scouts mit dem Wildtier-Management betraut. Diese schneiden den geschossenen Tieren nur die Loser ab und das Wild verludert. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das die Zukunft der Jagd sein soll", bittet Spannocchi vor allem die Politik um viel Augenmaß in der Gesetzgebung.

Die Jagd ist besser als ihr Ruf

Die Jäger sehen sich vor allem einem großen Image-Problem gegenüber. Der Ruf der Jägerschaft habe durch einige schwarze Schafe enormen Schaden erlitten. Als Bezirksjägermeister forderte Hieronymus Spannocchi am Bezirksjägertag die Einrichtung einer Disziplinarkommission, um sich von ebendiesen schwarzen Schafen in der Jägerschaft befreien zu können. Denn wer gegen die Waidgerechtigkeit oder andere Regeln verstößt, müsse einen Denkzettel verpasst bekommen. Derzeit gibt es nur die Möglichkeit eines Jagdkartenentzuges durch die Behörde, welcher aber nur in sehr schwerwiegenden Fällen ausgesprochen wird.

Anschlag auf Direktvermarkter

Rohrbachs Jäger befürchten außerdem einen "Anschlag auf die Direktvermarktung von Wildbret", das übrigens drei Euro pro Kilo kostet. "Vor allem die Wildhändler versuchen eine verpflichtende Fleischbeschau durch den Amtsarzt auch für Direktvermarkter durchzusetzen. Das würde uns in der Direktvermarktung schwer treffen", sagt Spannocchi, der bezweifelt, dass das logistisch überhaupt durchführbar wäre. (fell)

Streckenlegung

Im abgelaufenen Jahr brachten 884 Rohrbacher Jägerinnen und Jäger wieder zahlreiche Wildtiere zur Strecke: 64 Stück Rotwild, 5 Stück Sikawild, 5764 Rehe, 172 Sauen, 882 Feldhasen, 416 Wildtauben, 665 Wildenten, 35 Rebhühner, 56 Fasane, 23 Waldschnepfen, 662 Füchse, 382 Edel- und Steinmarder, 115 Dachse, 25 Große Wiesel und 72 Iltisse.

1735 Trophäen wurden zur Bewertung vorgelegt. Davon waren 229 Einserböcke und 600 II-Böcke.
Der Abschussplan für den Bezirk Rohrbach wurde zu 101 Prozent erfüllt.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/Jaeger-wollen-mehr-Wertschaetzung-fuer-ihre-Arbeit;art69,1320560

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