
Mehr als 75000 Besucher werden bei der Jagd und Hund in Dortmund erwartet.
Dortmund -
Das bestehende Gesetz läuft am 31. Dezember aus. "Zeitliche Enge kann nicht Grundlage für Gespräche über ein neues Landesjagdgesetz sein”, sagte Müller-Schallenberg.
Kampagne
Der Jagdverband startet kommende Woche eine Kampagne. Die Jäger sollen auf die Politiker in ihren Wahlkreisen zugehen, um ihre Forderungen kund zu tun. Müller-Schallenberg: "Es geht um den Bestand der Jagd in NRW und in Deutschland."
Die Messe Jagd und Hund in Dortmund will in diesem Jahr erneut den Besucherrekord knacken.
Der Vorsitzende der Jägerstiftung "Natur+Mensch", Jochen Borchert, sagte unserer Zeitung, dass er dramatische Veränderungen im Landesjagdgesetz befürchtet. Die angeblichen Äußerungen eines leitenden Beamten des Umweltministeriums (unsere Zeitung berichtete), der die Jäger als "Blaublüter" bezeichnet haben soll, zweifele er nicht an. Borchert: "Die Jäger sollen die Lust an der Jagd verlieren. Am Ende steht ihre Abschaffung."
750 Aussteller
Die Messe "Jagd und Hund" zieht seit Dienstag mit rund 750 Ausstellern Jäger, Jagdbegeisterte und Naturschützer aus ganz Deutschland an. Rund 75 000 kamen im vergangenen Jahr, in diesem Jahr will man die Zahl erneut steigern. Die Jäger lassen sich trotz der Probleme die Laune nicht verderben. Die Zahl der neuen Jagdscheinbesitzer ist bundesweit 2013 erneut um 1,2 Prozent gestiegen, immer mehr Frauen lassen sich ausbilden. Erstmalig sind die Angler mit einer eigenen Messe, die zeitgleich läuft, ausgegliedert worden. Dort war es am Dienstag allerdings noch recht überschaubar, während in manchen Gängen bei den Jägern kaum ein Durchkommen war.
Niederwild
Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Messe hat das Netzwerk Lebensraum Feldflur die Förderung von alternativen Energiepflanzen zum Stopp des Artenrückgangs in der Agrarlandschaft gefordert. "Die Niederwildbesätze befinden sich seit einigen Jahren auf einer rasanten Talfahrt", sagte Ralph Müller-Schallenberg. "Einer der Gründe könnte der intensive Anbau von Energiepflanzen wie Mais sein", so Müller-Schallenberg weiter. Eine wildtierfreundliche Alternative zum Mais sind ertragreiche Wildpflanzen. Um Wildpflanzenmischungen als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren, müssten sie durch die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU attraktiv gestaltet werden.
Wildpflanzen
"Wir fordern, dass Wildpflanzenmischungen im Rahmen des Greenings anerkannt und deren Aufwuchs genutzt werden darf", sagte Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Darüber hinaus müssten die Länder attraktive Agrarumweltprogramme für den Anbau von Wildpflanzen anbieten. Auch bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) müssten Wildpflanzen berücksichtigt werden. "Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert, dass der Anbau von ökologisch wertvollerem Substrat zur Bioenergiegewinnung mit einer höheren Einspeisevergütung berücksichtigt wird", ergänzte Kinser. Joachim Wadsack vom Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) betonte: "Wildpflanzenmischungen sind ein wertvoller Beitrag für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft." Die mehrjährigen Mischungen bieten im Sommer wie im Winter sowohl Nahrung als auch Deckung für Wildtiere. "Durch den späten Erntezeitpunkt wird außerdem die Gefahr von Mähverlusten bei Bodenbrütern und Jungtieren verringert", sagte Wadsack.
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Netzwerk
Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 23 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren.
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