Rund 90 Jäger haben sich am Samstag an der traditionellen revierübergreifenden Taubenjagd des Hegerings Delmenhorst beteiligt. Das Ergebnis fiel etwas höher als im vergangenen Jahr aus.
Symbolbild
Delmenhorst. 119 Tauben und vier Rabenkrähen, so lautet das Ergebnis der 22. revierübergreifenden Taubenjagd des Hegerings Delmenhorst. Rund 90 Jäger hatten sich am Samstag in den Delmenhorster und angrenzenden Revieren daran beteiligt. Besser als im vergangenen Jahr, aber auch schlechter als in einigen vorangegangenen Jahren fiel die Strecke damit aus. 2013 brachten die Jäger 100 Tauben mit von der Jagd, der Spitzenwert liegt bei 344 Tauben, die 125 Jäger vor Jahren geschossen hatten.
Für den Jagderfolg spielt das Wetter eine erhebliche Rolle. "Es wäre besser gewesen, wir hätten so gutes Wetter wie heute gehabt", meinte gestern die stellvertretende Hegeringsleiterin Sylke Boers-Stoffels. Immerhin waren die Voraussetzungen am Samstag im Vergleich zum Vorjahr, als kalte und stürmische Wetterbedingungen herrschten, besser und ermöglichten eine größere Strecke.
Nach getaner Arbeit trafen am Abend die Jagdteilnehmer nach und nach auf dem Hof Marahrens am Kleinen Tannenweg ein, wo die Strecke gelegt wurde. Dunkelheit herrschte bereits, als man sich ein Gesamtbild vom Ergebnis des Tages machen konnte. Als alle erlegten Tiere abgelegt waren, übernahmen die Jagdhornbläser des Hegerings die Aufgabe, die Strecke mit dem Signal "Flugwild tot" zu verblasen. Außerdem wurde ein "dreifach kräftiges Horrido auf das deutsche Weidwerk" ausgegeben.
Anschließend gingen die Weidmänner und -frauen in der Partydiele des Hofes zum gemütlichen Teil über. Traditionell wurden Gulasch, Rotkohl und Kartoffeln aufgetischt. Auch ein offizieller Programmpunkt stand noch an. Es galt, Auszeichnungen zu vergeben: Der Wanderteller für das erfolgreichste Revier der Taubenjagd musste dabei den Besitzer nicht wechseln, er ging erneut an das Revier Annenheide. Den Becher für den bester Jäger empfing Werner Kruse vom Revier Hemmelskamp, er hatte zehn Tauben gestreckt.
Tauben stehen in Niedersachsen vom 1. November bis 20. Februar zur Jagd offen. Traditionell bündeln die Jäger aus Delmenhorst und Umgebung immer am ersten Samstag im Februar ihre Kräfte. Aber auch an den anderen Tagen in dem Zeitfenster wird in den einzelnen Revieren Jagd auf das Flugwild gemacht. Nach Angaben von Sylke Boers-Stoffels werden so im Schnitt zirka 1000 Tauben pro Jagdsaison geschossen.
Nach dem Ende der Jagdzeit für Tauben gehen die Mitglieder des Hegerings erst ab dem 1. Mai, wenn die Bockjagd beginnt, wieder aktiv zu Werke. "Jetzt ist erst einmal Revierarbeit zu erledigen, wir bringen zum Beispiel die Hochsitze in Ordnung", erläuterte Sylke Boers-Stoffels.
Die Tauben finden Jahr für Jahr reißenden Absatz unter den Jägern, ein Euro fließt pro Tier nach der revierübergreifenden Jagd in die Kasse des Hegerings. Dass manche Leute meinten, Tauben könne man doch gar nicht essen, sei falsch, sagte Kreisjägermeister Helmut Blauth: "Taubenbrust und Taubensuppe sind sehr lecker."
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