Grüne empört über Genehmigungen – Elefanten, Nashörner, Geparden streng geschützt
Berlin. In den letzten zehn Jahren sind nach PNP-Informationen 1225 Jagdtrophäen vom Aussterben bedrohter Tiere legal nach Deutschland eingeführt worden. Dabei geht es unter anderem um den Import von Zier- und Sammelobjekten von Elefanten, Nashörnern, Geparden und Leoparden. Das Bundesamt für Naturschutz erteilte entsprechende Genehmigungen. Das geht aus der Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor.
Zwischen 2005 und 2014 sind demnach 646 Stoßzähne von afrikanischen Elefanten sowie vier Hörner von Spitzmaulnashörnern eingeführt worden. Allein 2015 hat es laut Umweltministerium 20 Anträge für die Einfuhr von Elefantenerzeugnissen gegeben. Genehmigungen wurden bereits für 13 Löwentrophäen sowie eine Trophäe vom Breitmaulnashorn erteilt.
"Es ist völlig absurd, dass Wilderei als Verbrechen geahndet wird und trotzdem ganz legal jede Menge Jagdtrophäen von streng geschützten Tieren nach Deutschland importiert werden dürfen", so Steffi Lemke, naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion. "Viele dieser Tiere sind vom Aussterben bedroht und trotzdem müssen ihre Hörner, Häute oder Ohren als Urlaubssouvenirs herhalten." Angesichts der dramatischen Wilderei-Situation sollten Deutschland und Europa diese Praxis bei Jagdtrophäen stoppen. Grünen-Tierschutz-Expertin Nicole Maisch fordert zudem ein konsequentes Handelsverbot für Elfenbein: "Die zunehmende Wilderei auf Elefanten muss endlich ein Ende haben."