Zustand schon 2014 angezeigt?
OEDING Auch nach dem Verschwinden des Fuchses aus der Schliefenanlage im Hessinghook bewegt das Thema die Gemüter. Die Redaktion haben mehrere Zuschriften von Lesern erreicht, darunter eine von Anja Harmeling aus Oeding, die erklärt, sie habe schon im November 2014 das Veterinäramt über den schlechten Zustand von Tier und Anlage informiert und per E-Mail Fotos hingeschickt.
Die Schliefenanlage im Oedinger Hessinghook
"Wir haben definitiv keine Anzeige bekommen", erklärte dazu auf Anfrage der Leiter des Veterinäramtes beim Kreis Borken, Dr. Manfred Ulrich. "Bis zu dem Zeitpunkt, wo wir durch die Münsterland Zeitung davon erfahren haben, waren die Begriffe Hessinghook und Schliefenanlage neu für uns."
Tierschutzanzeigen online stellen
Womöglich sei die Mail im Spam-Ordner gelandet, weil ein Betreff fehlte oder der Absender unbekannt war. Der Fall rührt an ein grundlegendes Problem des Tierschutzes: Wenn Anzeigen wegen etwaiger Tierschutzverletzungen anonym erfolgen, sind sie vor Gericht in aller Regel nicht verwertbar. Darauf weist Fachabteilungsleiter Martin Ehling im Gespräch mit der Münsterland Zeitung hin. Das Problem bei E-Mails sei, dass sie aus Sicht des Datenschutzes wie eine Postkarte wirkten - der Inhalt ist unter Umständen offen einsehbar.
OEDING Wer nicht weiß, wo sie sich befindet, wird sie kaum entdecken: Im Hessinghooker Wald liegt eine so genannte Schliefenanlage, wo Hunde auf die Fuchsjagd trainiert werden. Maria Bancken aus Oeding machte dort Beobachtungen, die sie alarmierten. Sie informierte die Münsterland Zeitung. Jetzt interessiert sich das Kreisveterinäramt für die Anlage: "Da muss einiges geändert werden." mehr...
Darum arbeite der Kreis aktuell an einer Lösung, die es ermöglicht, über einen Link auf der Seite des Kreisveterinäramtes Tierschutzanzeigen zu übermitteln. Dieser ist bereits programmiert, aber nicht freigeschaltet. "Wir klären das gerade noch datenschutzrechtlich", sagte Ehling. Allerdings müsste dazu wohl die Struktur der Seite aufgesplittet werden. "Das bedarf noch einiger Vorarbeit." Unter Umständen kämen auch noch nennenswerte Kosten dazu, "wenn das noch verschlüsselt werden muss."
Karlheinz Gördes, Pressesprecher beim Kreis Borken, legt Wert auf die Feststellung, dass an dieser Lösung bereits vor Bekanntwerden der Probleme im Hessinghook gearbeitet worden sei. "Wir haben das unabhängig von diesem Vorfall schon angestoßen." Auch Ehling betont: "Wir leben mit unserer Tierschutzarbeit von solchen Meldungen."
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Kein Fuchs und neue FragenLockvogel für Hundeausbildung verschwunden
OEDING Wer auch immer den Fuchs aus der Schliefenanlage im Hessinghook entfernt hat - er hat ihm vermutlich einen Bärendienst erwiesen. Fest steht aber wohl: Der Fuchs ist seit Dienstag abgängig. Die Diskussion um die von der "Foxterrier-Gruppe Oeding" betriebene Anlage dürfte damit indes nicht beendet sein. mehr...
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