Prämie soll zur Ergreifung der Täter führen.
Die Rohrweihe ist schlanker und schmalflügeliger Vogel aus der Familie der Habichtartigen mit 48 bis 62 cm Länge. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 130 cm. In Österreich kommt die Rohrweihe sowohl als Brutvogel, als auch als Durchzügler vor.
Vor einigen Tagen konnte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) ein Zielschießen auf gezüchtete und kurz vor Jagd ausgesetzte Rebhühner auf dem Gebiet des Waffenlobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly noch verhindern. In Stronsdorf im Bezirk Mistelbach kamen die Tierschützer zu spät. Vogelkundler fanden in einem abgeernteten Sonnenblumenfeld insgesamt 37 tote Rohrweihen.
Bei der Untersuchung der geschützten Vögel wurde auch Schrotmunition sichergestellt. "Der oder die Täter haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Vögel zu vergraben. Offenbar hat man keine Angst, erwischt zu werden", erklärte Helmut Pechlaner, Ehrenpräsident des World Wide Fund (WWF) in Österreich. Er warf Teilen der Jägerschaft das Fehlen jeglichen Unrechtsbewusstseins bei gesetzlich geschützten Greifvögeln vor. Aufgrund des unterschiedlichen Verwesungsgrades der Kadaver und des üblichen Abstandsverhaltens der Vögel gehen Experten davon aus, dass auf dem Feld mehrere Wochenlang illegal Jagd auf durchziehende Rohrweihen gemacht wurde. Obwohl sich Rohrweihen vor allem von Mäusen und Kleinvögeln ernähren, werden sie von nicht wenigen Jägern für den Rückgang von Hasen und Fasanen verantwortlich gemacht. "Der Niederwildrückgang ist eine Folge der viel zu intensiven Landwirtschaft, die mit ihrem Pestizideinsatz und mit großflächigen Monokulturen dem Wild die Lebensräume raubt. Weil viele sich schwer tun dies einzugestehen, stürzt man sich auf den Sündenbock Greifvogel", erklärte Pechlaner. Der Landesjagdverband und der WWF eine Prämie von € 2.000 für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen, die die geschützten Rohrweihen getötet haben. Sachdienliche Hinweise werden vom Landeskriminalamt Niederösterreich entgegengenommen.