Der Leiter des Staatsforstes am Blauen, Matthias Götz, berichtet gar von einer ganzen Serie von mutwilligen schwere Beschädigungen / Rund 15 000 Euro Schaden.

KANDERN. Am Blauen herrscht offenbar blindwütige Zerstörungswut, die sich gegen die Hochsitze der Jäger in den Jagdrevieren im Staatlichen Forst "Sausenburg" von Revierleiter Matthias Götz, "Obereggenen" von Jagdpächter Alexander Rose und "Malsburg" von dessen Kollegen Kuno Schörlin auf der anderen Seite des Berges richtet.
Weit über zwei Dutzend der gut vier Meter hohen und je nach Bauart bis zu 300 Kilogramm schweren so genannten Druckjagdböcke in Holzbauweise, die speziell fürs Ansitzen der Jäger bei der alljährlichen Blauenjagd alleine im rund 1500 Hektar großen Gebiet der drei Jagden positioniert wurden, sind in den vergangenen Tagen und Wochen von Unbekannten aus ihren Verankerungen gerissen und die Abhänge hinunter gestoßen worden. Dabei sind die Hochsitze zu einem Gutteil schwer beschädigt wenn nicht sogar komplett zerstört worden, wie Matthias Götz, von Amts wegen selbst Jäger in seinem Forstrevier, gegenüber der Badischen Zeitung berichtete. Alleine den bisher entstandene Sachschaden beziffert der Revierleiter des Sausenburg-Staatswaldes, Matthias Götz, auf um die 15 000 Euro.
Völlig zerstörter Hochsitz am vorderen Blauen
Wobei er noch gar nicht in alle Winkel in seinem für sich genommen alleine schon rund 600 Hektar großen Staatswald um den Blauengipfel herum vorgedrungen ist. Alleine 45 der Hochsitze stehen im Bereich "Vorderer Blauen", weitere 20 im staatlichen Forst am "Hinteren Blauen". Von dort hat Götz noch gar kein abschließendes Schadensbild. Bislang kann Götz nur mutmaßen, dass die Sachbeschädigungen in Zusammenhang stehen könnten mit der nächsten Blauenjagd, die für den 14. November angesetzt ist. Ziel der alljährlichen Blauenjagden ist es, vor allem den Bestand an Wildschweinen, die im Umfeld der Wälder bisweilen schwere Schäden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen anrichten, zu dezimieren. Auffällig für Götz ist aber, dass vor allem Ansitze entlang von recht gut befahrbaren Forstwirtschaftswegen im Visier der Unbekannten liegen.
Auch bei der Polizei hat man derzeit noch keine näheren Erkenntnisse sammeln können, die zu dem Täter oder den Tätern führen könnten. Das sagte auf Anfrage der Badischen Zeitung der Lörracher Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, Dietmar Ernst. In der vorletzten Septemberwoche hatte die Polizei von derlei Zerstörungen an Hochsitzen auf Obereggener Gemarkung am Ameisenkopfweg und am Kromersweg berichtet. Die neusten Schäden hat Matthis Götz vor allem im Bereich Hexenplatz/"Am Hägi" oberhalb von Marzell beziehungsweise Vogelbach verzeichnet. Alleine dort sind auf einer Streckenlänge von knapp einem Kilometer entlang eines Fahrweges fünf der Drückjagdböcke auf die oben genannte Art und Weise aus der Verankerung gezerrt worden. Wie Götz weiß, kümmere sich der Polizeiposten Kandern derzeit intensiv um die Angelegenheit. Zudem bittet Götz Spaziergänger oder Wanderer, die entsprechende Beobachtungen machen, sich auch mit der Forstverwaltung beziehungsweise den Jagdpächtern in Verbindung zu setzen.
http://www.badische-zeitung.de/schliengen/unbekannte-zerstoeren-hochsitze-am-blauen--112406664.html