Murmeltiere waren zum Abschuss freigegeben:
Das Verwaltungsgericht von Bozen hat einen Beschluss des Landes vom 8. September gekippt, der es den Jägern erlaubte, fast 1000 Murmeltiere nach eigenem Ermessen zu erlegen.
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Der Beschluss sei verfasst worden, da besagte 958 Murmeltiere verantwortlich für Schäden sowohl in der Umwelt als auch in der Landwirtschaft gewesen seien. Sie hätten unter anderem Kabel durchgekaut und auch sonst die Sicherheit auf Schutzhütten und in Ställen gefährdet.
Der Tierschutzverein LAV klagte am Mittwoch in einer Aussendung das Land an, es habe diesen Beschluss verabschiedet, ohne weitere Informationen einzuholen und vor allem "ohne zu überprüfen, ob es andere Möglichkeiten der Problembehebung gäbe, so etwa die Umsiedlung der Tiere", kritisierte Massimo Vitturi, der Verantwortliche des LAV.
"Es wurde sogar argumentiert, dass eine Umsiedlung den Murmeltieren zuviel Stress zufügen würde. Also besser gleich abschlachten", erzürnte sich Vitturi.
Nun hat das Verwaltungsgericht nach einem Rekurs des Tierschutzverbandes LAV dem Beschluss von Landesrat Arnold Schuler einen Riegel vorgeschoben. Dennoch sei nicht mehr zu ändern, dass die Jäger einige Tage Zeit hatten, Murmeltiere zu erlegen. "Es sind sicher einige getötet worden", so Vitturi. "Wir verlangen, dass die öffentliche Verwaltung für diese fahrlässigen Umgangsweise mit der heimischen Fauna zur Rechenschaft gezogen wird."
Dieser letzte Beschluss zeige, wie sehr die Landesregierung den Südtiroler Jägern hörig sei, anstatt sich an nationale und europäische Richtlinien in Sachen Tierschutz zu halten, erklärte Vitturi weiter. "Wir sind sehr erfreut, dass das Verwaltungsgericht die Murmeltiere davor bewahrt hat, Flintenfutter zu werden", schloss der Verantwortliche für den Tierschutzverband.