Waren es Jagdgegner?

Erst dachte Josef Krinner, es sei das Werk von Betrunkenen gewesen, als er am Freitag in seinem Jagdrevier In der Hirth bei Plattling (Landkreis Deggendorf) einen umgestürzten Hochsitz entdeckte. Doch inzwischen glaubt er an eine konzertierte Aktion. Möglicherweise von Jagdgegnern, Aktivisten, Tierschützern: Es wurden im Revier Plattling drei weitere Hochsitze gefällt, im Nachbarrevier Kühmoos mindestens zwei.
"Wer macht so was bloß?!" Kopfschüttelnd steht der Jagdpächter vor der am Boden liegenden Kanzel am Waldrand In der Hirth. Hier sitzt Krinner normalerweise auf Wildschweine an, die den Landwirten das Leben schwer machen, sich am Mais gütlich tun. Der Hochsitz ist "verdammt schwer", sagt er und zeigt auf den Rahmen aus massiven Baumstämmen, der fest mit in den Boden eingeschlagenen Pflöcken verbunden war.
Da nicht sicher ist, ob die Täter nicht auch weitere Hochsitze manipuliert haben – oder es noch tun werden – warnt der Jagdpächter nun ausdrücklich davor, Ansitze zu besteigen. Zwar ist dies ohne Erlaubnis ohnehin nicht gestattet, Krinner weiß aber, dass vor allem Kinder gerne mal die Leitern hochklettern. Er will sicher gehen, dass niemand durch "die Narrischen", wie er die Täter bezeichnet, zu Schaden kommt, und sensibilisieren: "Die Leute sollen einfach besonders vorsichtig sein". Und auch die Augen offen halten