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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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«Normal, wenn sich ein Jäger über Jagderfolg freut»

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LUXEMBURG – Die Jagd auf den Löwen Cecil hat viel Kritik hervorgerufen. Doch die Empörung über das Trophäenfoto versteht Georges Jacobs vom Luxemburger Jagdverband nicht.


Der Mann, der Anfang Juli 2015 den Löwen Cecil getötet hat, ist identifiziert. Es handelt sich um Walter James Palmer (im Bild links).

Die Jagd auf den Löwen Cecil hatte weltweit Kritik hervorgerufen.

Ein Jäger bezahlt 50.000 Dollar, damit er einen Löwen töten kann. Weltweit empören sich Menschen darüber, schließlich verabschiedet die UNO eine Resolution zum Kampf gegen Wilderei und illegalen Wildtier-Handel. Der Tod des 13 Jahre alten Löwen Cecil in Simbabwe hat Ende Juli einige Wellen geschlagen. Auch weil sich die Jäger mit dem toten Tier als Trophäe haben fotografieren lassen.

Die Entrüstung über das Trophäenfoto kann Georges Jacobs, Präsident vom Luxemburger Jagdverband FSHLC, nicht nachvollziehen: «Neid ist eine schlimme Krankheit. Es ist völlig normal, wenn sich ein Jäger über einen Jagderfolg freut. Darüber, dass er in einer schwierigen Jagd mit viel Aufwand ein schlaues Tier erlegt hat». Zur Trophäenjagd in Afrika wollte Jacobs aber keine Stellung beziehen, «unsere Aufgabe beschränkt sich auf Jagdbelange in Luxemburg». Im Großherzogtum würden Trophäenfotos aber nur selten gemacht.

Problem ist nicht Trophäenjagd, sondern Wilderei

Einen persönlichen Eindruck konnte sich Hendrik Kühne in Afrika machen. Kühne ist heute Geschäftsführer vom Luxemburger Jagdverband, war aber von 2002 bis 2004 als Entwicklungshelfer für ein Wiederaufforstungs-Projekt in Burkina Faso. Als ehemaliger Entwicklungshelfer ist für ihn nicht die Trophäenjagd das Problem, sondern die Wilderei. «Bei der Trophäenjagd werden nur alte, männliche Tiere gejagt, die nichts zur Populationsentwicklung beitragen», erklärt Kühne und ergänzt, «aber bei der Wilderei werden auch Jungtiere und Weibchen gejagt». Schließlich ist der Wildbestand für die Einheimischen eine wichtige Nahrungsquelle.

«Um die Wilderei einzudämmen, unterstützt die Weltbank daher auch Projekte, bei denen Einheimische die Jagd managen, damit etwas verdienen und den Tierbestand schützen.» 50.000 Dollar für eine Löwen-Jagdlizenz sei ein normaler Preis, bei einem Elefanten könnten es auch 100.000 bis 150.000 Dollar sein. Insgesamt sei die Trophäenjagd also eher gut für den Wildbestand in Afrika, bilanziert Kühne.

Und der Fall um Löwe Cecil? Kühne merkt an: «Das Tier war 13 Jahre alt und wahrscheinlich von seinem Rudel schon vertrieben worden. Wenn man aber ein Tier tötet, dann sollte man es schnell töten». Cecils Jäger ist nach weltweiter Kritik längst untergetaucht, der als Trophäe abgeschlagene Kopf des Löwen von der Polizei konfisziert. Unterdessen hat der Staat Simbabwe Konsequenzen gezogen: Die Jagd auf Löwen, Leoparden und Elefanten ist nun auch außerhalb der Nationalparks verboten. Zudem sollen zwei Prozesse gegen Profi-Jäger geführt werden.

http://www.lessentiel.lu/de/news/luxemburg/story/Normal-wenn-sich-ein-Jaeger-ueber-Jagderfolg-freut--25527713

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