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Brandenburg: Landesjagdverband will Wölfe zum Abschuss freigeben

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Lockerung des Artenschutzes gefordert

Die Zeit, in der über die Rückkehr der Wölfe nach Brandenburg gejubelt - und gespottet - wurde, ist offenbar vorbei: Die Raubtiere haben so viele Nutzvieh gerissen, dass der Landesjagdverband nun den Artenschutz für die Wölfe zumindest teilweise aufheben will. Dann stünden die Tiere zum Abschuss frei.

Der Brandenburger Landesjagdverband hat gefordert, den absoluten Schutz der Wölfe herabzustufen. "Die Zahl der Wölfe wächst rapide", sagte der Sprecher des Landesjagdverbandes, Tino Erstling, am Freitag vor der Jahrestagung des Verbandes am Samstag in Potsdam.

Zuwächse der Population von 30 Prozent jährlich seien realistisch. Daher müsse ein neuer Rechtsrahmen geschaffen werden, um bei einer Überpopulation handeln zu können. "Im Zweifelsfall kann dies auch Abschuss bedeuten", sagte Erstling. Die 250 Delegierten wollen dazu am Samstag ein Positionspapier auch zu weiteren geschützten Arten wie Biber, Kormorane und Nilgänse diskutieren.

In Brandenburg leben laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) zurzeit etwa 14 Rudel und weitere Einzeltiere. Der Verband fordert ein bundesweites Management, so wie es Brandnenburg bereits eingeführt hat. "Wir müssen dem Wolf eine Chance geben und gleichzeitig den Umgang mit Wildtieren wieder lernen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke im März. Nach Schätzungen der Landesregierung leben bis zu hundert Wölfe in Brandenburg.

Wölfe geschossen und enthauptet

Jäger und Nutztierhalter haben zu etlichen der genannten Tierarten ein gespanntes Verhältnis, weil sie in ihren Augen Schaden anrichten und ihr Bestand daher reguliert werden sollte. "Insbesondere Schafe und andere Nutztiere im Gatter sind eine leichte Beute für Wölfe", sagte der Verbands-Beauftragte Robert Franck. Die Jäger fürchten auch um den Wildbestand, weil sich die Wölfe von Rehwild, Rotwild, Damwild und Wildschweinen ernährten.

Zuletzt hatten mehrere Fälle von illegal getöteten und geköpften Wölfen für Aufsehen gesorgt. Die Polizei sucht noch immer nach den Tätern.

Auf der Jäger-Tagung geht es auch um die Jagdzeiten bei allen Wildtieren, die Verwendung bleifreier Munition, Windkraftanlagen im Wald und Waffenkontrollen. Der Landesjagdverband hat laut Erstling 9.700 Mitglieder, die in Potsdam von 250 Delegierten vertreten werden.

Verbreitung des Wolfes

 

Grafik: Verbreitung des Wolfes in Deutschland (Quelle: Nabu)

http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2015/05/landesjagdverband-fordert-geringeren-schutzstatus-fuer-woelfe.html

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