Präsentieren die „Trophäen“ der Kreisjägerschaft Lippe: Stefan Beling, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit (links), und Kreisjagdberater Wilhelm Meier (rechts) zeigen gemeinsam mit dem Geschäftsführer Gero Splettstößer Keilergewaffe von Schwarzwild.
Kreis Lippe. Wildschweine lieben Mais, Rehe Rosen. Um eine zu starke Vermehrung des Wildes zu verhindern, haben die Jäger im Kreis Lippe eine Menge zu tun. Für Diskussionen sorgte bei der Trophäenschau das geplante Landesjagdgesetz.
Geweihe von Rothirschen, Muffelwildschnecken, Gehörne von Rehböcken und die Keilergewaffe von Schwarzwild – sprich Wildschweinen – hängen an Stellwänden. Sie sind Bestandteil der Trophäenschau der Kreisjägerschaft Lippe in Detmold. Als Trophäen will Stefan Beling, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit der Kreisjägerschaft, Geweihe & Co. allerdings nicht bezeichnen. „Es sind Ergebnisse, die zeigen, dass wir unsere Arbeit ernst nehmen und gut machen“, sagt er.
Insgesamt gehören der Kreisjägerschaft Lippe 2000 Mitglieder in 18 Hegeringen an. Sie kümmern sich um die Regulierung der Wildbestände in den 23 Revieren, fasst es Kreisjagdberater Wilhelm Meier in seinem Bericht zusammen. Während die Bestände des Muffelwildes im vergangenen Jahr relativ stabil geblieben sind, hat sich das Dammwild vermehrt – und ist sogar umgezogen. Während in der Senne, der natürlichen Umgebung des Dammwildes, nur 1200 Tiere zur Strecke gebracht wurden (im Vorjahr noch 1800), wurden im Teutoburger Wald im Vergleich zum Vorjahr 270 Tiere mehr geschossen.
Zuwachs gibt es auch beim Schwarzwildbestand. Laut Meier ist die Zahl auf 1952 zur Strecke gebrachte Tiere angestiegen. „In diesem milden Winter hat das heimische Wild optimale Bedingungen vorgefunden“, sagt Stefan Beling. Und Wilhelm Meier verweist darauf, wie wichtig es sei, dass die Jäger die Wildbestände regulieren. Bezüglich des Schwarzwildes fordert er die Jäger auf, „jede Gelegenheit zu nutzen, frühzeitig abzuschöpfen.“ Einer zu starken Vermehrung in den kommenden Jahren müsse Einhalt geboten werden.
Als „Handeln im Sinne des Tier- und Naturschutzes“ bezeichnete Bundestagsabgeordneter Cajus Caesar die Ergebnisse der lippischen Jäger und ging auf das geplante neue Jagdrecht ein – speziell auf das geplante Verbot für die Jagd mit bleihaltiger Munition. Aufgrund „mangelnder Tötungswirkung“ der neuen Geschosse sei er gegen ein generelles Verbot. Lieber solle der Bleigehalt minimiert und eine Zertifizierung der Munition durch die Schusswirkung erreicht werden. Dass künftig Hauskatzen nicht mehr geschossen werden, sei „keine Ökologie“. Beling sieht es ähnlich: „Wir Jäger sind keine Tierfeinde. Fast jeder von uns besitzt selbst eine Katze oder einen Hund.“ Streunende Katzen seien aber nun mal eine Bedrohung für bodenbrütende Vögel.