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Landwirte in Brandenburg protestieren gegen Naturschutz-Pläne

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 Oderbruch soll Teil eines Netzes von Schutzgebieten werden

Gülle wird auf einem Feld im Oderbruch verrieselt (Foto: dpa)

 

Das Oderbruch soll nach dem Willen der Brandenburger Landesregierung zum Naturschutzgebiet werden. Dagegen aber wehren sich die örtlichen Landwirte. Sie fühlen sich nicht ausreichend über die Pläne informiert und sehen ihre Existenz in Gefahr. Mit Traktorenkorsos machten sie am Samstag auf ihr Anliegen aufmerksam.

Die Landwirte im Oderbruch wehren sich gegen die Naturschutzpläne der Brandenburger Landesregierung. In zwei Traktoren-Korsos zogen am Samstag etwa 1000 Demonstranten von den Städten Schiffmühle und Manschnow zum Letschiner Markt (Märkisch Oderland).

Die Landwirte fordern, dass das Oderbruch eine Kulturlandschaft bleibt, sie sehen sonst ihre Existenz in Gefahr. Zudem wurde ein Mangel an Mitsprachemöglichkeiten kritisiert. Nicht einmal lokale Politiker seien informiert worden, dass das Oderbruch Teil eines europaweiten Netzes aus Schutzgebieten werden soll.

Vogelsänger verspricht Dialog

Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) erklärte, er habe die Aufgabe bei der EU ein Maßnahmenpaket zu melden – ansonsten drohe ein Vertragsverletzungsverfahren. "Wir müssen sehen, was nötig ist - was unbedingt nötig ist zu melden", sagte Vogelsänger dem rbb. Damit wolle er auch eine Akzeptanz vor Ort erreichen. Demnächst soll ein Plan zusammen mit der Region erarbeitet werden.

Im Osten Brandenburgs ist die Landwirtschaft ein wichtiger Arbeitgeber. Vor etwa 250 Jahren ließ Friedrich der II. das Oderbruch trockenlegen und gewann so mehr landwirtschaftlich nutzbare Fläche. Inzwischen gibt es hier rund 80.000 Hektar Ackerland.

Biber-Management noch im Frühjahr?

Auch der streng geschützte Biber ist den Landwirten ein Dorn im Auge. Er gräbt Löcher in die Deiche, gräbt Dämme - und überflutet so hektarweise Äcker. Diese Gefahr werde nicht erkannt, so die Kritik bei der Demonstration.

Die Landesregierung hat kürzlich angekündigt, ein Programm zum Biber-Management aufzulegen. Demnach sollen künftig zwei Biber-Manager zwischen Naturschützern und Geschädigten vermitteln. Um Biberschäden an Gräben und Ufern zu beseitigen, stellt Brandenburg pro Jahr 300.000 Euro zu Verfügung - und zusätzlich Gelder der Europäischen Union. Die Mittel werden voraussichtlich noch im Frühjahr freigegeben.

http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/04/landwirte-protestieren-gegen-naturschutz-plaene.html

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