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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Ilmenauer Jägerschaft kritisiert Treibjagden

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Gehren (Ilm-Kreis). Vereins-Vorsitzender Enders: "Oft mehr als 100 Schützen und bis zu 50 Jagdhunde im Einsatz." Militärisch könne man von Sperrfeuer sprechen.
Wenn die Gefahr besteht, dass Tiere bei Treibjagden auf die Fahrbahn laufen, werden oft Warnschilder aufgestellt. Zudem sind die Waldgebiete gesperrt. Foto: Thomas MüllerWenn die Gefahr besteht, dass Tiere bei Treibjagden auf die Fahrbahn laufen, werden oft Warnschilder aufgestellt. Zudem sind die Waldgebiete gesperrt.

Scharfe Kritik an sogenannten Treibjagden übte die Jägerschaft Ilmenau. Auf der Vollversammlung im Forstlichen Bildungszentrum Gehren sagte Siegfried Enders: "In der Praxis sind oft über 100 Schützen und bis zu 50 Jagdhunde bei einer sogenannten Bewegungsjagd im Einsatz."

Der Vorsitzende der Jägerschaft beklagte weiter, dass unter den Teilnehmern der Treibjagden auch Schützen seien, die halbautomatische Waffen einsetzen und mit maximal möglicher Feuergeschwindigkeit auf das Wild schießen würden. "Militärisch könnte man von Sperrfeuer sprechen. Nach dem Motto: Ein Schuss wird schon treffen", so Enders.

"Ich rufe alle weidgerechten Jäger auf, diese Verstöße gegen die Jagdgesetze, das Tierschutzgesetz, die Wildhygiene und die Weidgerechtigkeit nicht mehr zu tolerieren und die Jagdbehörden und Staatsanwaltschaften einzuschalten."

Bei Treibjagden werde das Wild gehetzt. Jungtiere könnten von ihren Müttern getrennt werden. Zudem seien Treibjagden nur für Wildschweine erlaubt, würden aber inzwischen auch bei anderen Tierarten eingesetzt. Die Problematik sei im Ilm-Kreis angekommen und werde zunehmend akuter.

"Jedes Gebiet wird ein- oder zweimal im Jahr durchjagt", so Enders. Verantwortlich dafür seien Jagdpächter und Forst.

Als jagdgerechte Alternative zur Treibjagd sieht der Vorsitzende der Jägerschaft die großflächige Drückjagd. "Das Wild wird von Treibern durch vorsichtiges, langsames und stilles Durchgehen aus der Deckung gedrückt."

Weitere Themen der Vollversammlung waren die Gewinnung von Nachwuchs. Die Pflege jagdlichen Brauchtums stand auch auf der Tagesordnung. Elf Mitglieder wurden für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet.

Herbert Schmidt aus Schmiedefeld und Lutz Krannich aus Jesuborn erhielten die Ehrennadel des Landesjagdverbandes für ihr Schaffen für Weidwerk, Jagd, Naturschutz und Landeskultur.

Die Jägerschaft Ilmenau sieht sich als Interessenvertretung der Jäger im Altkreis Ilmenau, zu der 166 Mitglieder gehören.

http://ilmenau.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Ilmenauer-Jaegerschaft-kritisiert-Treibjagden-562021662

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