
Vandalen zerstören Jagdkanzel
Lüdersburg. Das Revier Lüdersburg kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Nachdem der Landkreis Lüneburg der Freiherr von Spoercken GmbH als Betreiberin das Aussetzen und Füttern von Enten zu kommerziellen Jagdzwecken untersagt und das Verwaltungsgericht Lüneburg die Rechtsauffassung des Kreises bestätigt hatte, haben jetzt unbekannte Täter erheblichen Schaden an dem firmeneigenen Jagdgatter angerichtet.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der vergangenen Woche haben die Täter an der Südseite des Gatters, der sogenannten Grevenhorner Kante, an drei Stellen auf einer Länge von rund 240 Metern den Gatterzaun aufgeschnitten und entfernt. Dabei ist nach Angaben des Revierjagdmeisters Sascha Schmitt Dam- und Schwarzwild in unbekannter Zahl aus dem Gatter entwichen. Zudem ist eine außerhalb des Gatters stehende Kanzel zerstört und mit den Schriftzügen "Jeden Tag Jagdsabotage” sowie "Free the Animals” (Befreit die Tiere) besprüht worden. Umgekippt und zerschlagen wurden auch eine Wildtierfütterung sowie eine Kastenfalle, beide Standorte liegen ebenfalls außerhalb des Gatters. Dabei ist laut Schmitt ein Schaden in insgesamt fünfstelliger Höhe entstanden. "Das entwichene Wild noch nicht mit eingerechnet.”
Nach Angaben von Polizeisprecher Kai Richter haben Beamte der Polizeistation Scharnebeck noch am Freitag den Schaden aufgenommen. "Wir ermitteln unter anderem wegen Vandalismus auch in der militanten Tierschutzszene. Doch noch sind die Untersuchungen nicht abgeschlossen.” Die Freiherr von Spoercken GmbH hat unterdessen Anzeige und Strafantrag gegen Unbekannt wegen schwerer Sachbeschädigung und Vandalismus gestellt. "Zudem haben wir unsere Kontrollen rund um das Jagdgatter verschärft”, sagt Revierjagdmeister Schmitt. Die Lücke im Gatterzaun sei umgehend mit Hilfe von befreundeten Landwirten provisorisch geschlossen worden, um die Flucht weiteren Wildes zu verhindern.
http://www.landeszeitung.de/blog/aktuelles/219161-vandalen-zerstoeren-jagdkanzel
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Siehe dazu auch:
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Erst füttern, dann abschießen: Ist das noch Jagd?
Rechtsfreier Raum im Lüdersburger Jagdrevier? - Naturschützer haben Revier im Visier
Ganzjährige Fütterungen von Wildtieren, unerlaubte Eingriffe in die Natur, Verstöße gegen die Fallenjagd - die Liste der Vorwürfe ist lang, die der Landkreis Lüneburg aktuell zu prüfen hat. Der Landkreis hat ein Verfahren gegen die "Freiherr von Spoercken GmbH" eingeleitet, einen kommerziellen Jagdanbieter in Lüdersburg (Landkreis Lüneburg). Anstoß dafür war eine Anzeige des Naturschutzbundes Lüneburg gegen den Revierinhaber. Bei insgesamt drei Ortsterminen habe sich der Landkreis daraufhin selbst ein Bild im Jagdrevier gemacht und anschließend ein Verfahren eingeleitet, erklärt Wolfram Kallweit, Fachbereichsleiter Ordnung und Umwelt beim Kreis Lüneburg, auf NDR Anfrage. "Es geht um Verstöße gegen verschiedene Gesetze wie das Jagdgesetz, das Wassergesetz und das Umweltgesetz", so Kallweit.
Zum Video: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Tierschuetzer-kritisieren-Jagd-Methoden,hallonds24042.html
http://anti-jagd.blog.de/2014/10/21/erst-fuettern-abschiessen-jagd-19592820/