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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Jagdhund starb im überhitzten Försterauto: Verfahren überraschend eingestellt

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Nachdem sein Hund qualvoll im glühend heißem Auto verendet war, wurde ein Regensburger verurteilt. Am Montag wurde das Verfahren nun eingestellt.

Die Fensterscheibe war nur einen Spalt geöffnet. Im heißen Auto eines Försters kam ein junger Jagdhund qualvoll ums Leben.  Foto: dpa
Die Fensterscheibe war nur einen Spalt geöffnet. Im heißen Auto eines Försters
kam ein junger Jagdhund qualvoll ums Leben.

Regensburg Ein junger Jagdhund verendete Ende Mai vergangenen Jahres qualvoll im glühend heißen Auto eines Försters. Der hatte das Tier während einer Regensburger Führungskräftetagung im Wagen zurückgelassen und dann schlichtweg vergessen. In erster Instanz war der Hundehalter wegen vorsätzlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 100 Euro verurteilt worden.

Der Berufungsprozess endete am Montag überraschend mit einer Einstellung des Verfahrens – auf Antrag des Staatsanwalts. Der Förster kam mit blauem Auge davon: Er bleibt straffrei, muss aber eine Geldauflage in Höhe des Ersturteils – 12 000 Euro – an den Regensburger Tierschutzverein zahlen. Dabei hatte die Staatsanwaltschaft zunächst sogar eine noch höhere Strafe für den Forstmann gefordert.

Im Berufungsprozess schilderte der Angeklagte, wie er das Auto mit seinem vierbeinigen Gefährten morgens auf dem Parkplatz im Schatten abstellte. „Ich war knapp dran“, erinnerte er sich. In der ersten Pause, beteuerte er, habe er den Hund holen und einer Kraft zur Betreuung übergeben wollen. Doch in der Pause hätten ihn Kollegen ins Gespräch verwickelt. Die Tagung sei spannend weitergegangen. „Ich habe meinen Hund einfach vergessen“, sagte der Forstmann ohne zu beschönigen. „Ich kann es mir heute nicht mehr erklären. Es war der größte Fehler meines Lebens. Es war mein erster Hund. Ich habe ihn aufgezogen und geliebt. Ich wollte ihm keinesfalls Schmerzen zufügen.“

Während der Förster im klimatisierten Tagungsraum saß, wurde es im Freien immer heißer. Der Wagen mit dem Hund stand nun in der Sonne, ohne Wassernapf. Die Temperaturen darin wurden unerträglich. Ein Monteur aus dem nahen Einkaufsmarkt gab an, er sei auf das Gebell des Tieres aufmerksam geworden. Er ließ den Fahrer vergeblich im Markt ausrufen. Als das Bellen gegen Mittag in ein klägliches Winseln überging, rief er die Polizei.

„Als wir ankamen, gab der Hund kein Lebenszeichen mehr von sich“, sagte der Beamte im Zeugenstand. Der Polizist schlug die Scheibe ein und kroch ins kochend heiße Innere. Er konnte nur noch den Tod des Hundes, feststellen, der sich Schnauze und Pfoten blutig gestoßen hatte. Beide Zeugen gaben aber an, der Hundehalter sei bei seiner Ankunft kurz darauf „schockiert“ und „erschüttert“ gewesen.

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/tod-im-foersterauto-verfahren-eingestellt/1195773/tod-im-foersterauto-verfahren-eingestellt.html

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