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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Tod nach Wilderer-Schuss: Bündner Jungwolf musste tagelang leiden

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TAMINS - GR - In der Nähe von Tamins hat die Wildhut vergangene Woche den Kadaver eines Wolfes gefunden. Er musste tagelang leiden, bevor er starb. Die Gruppe Wolf prüft, ein Kopfgeld auf den illegalen Wilderer auszusetzen.

 

Ein Unbekannter hat in Graubünden illegal einen Wolf abgeschossen. Die Wildhut fand den Kadaver am 3. Januar nahe Tamins.

Beim Tier handelt es sich um einen männlichen Jungwolf, der vergangenes Jahr geboren wurde und zum Calanda-Rudel gehörte. «Der Jungwolf ist ein Welpe vom letzten Jahr»sagt Hannes Jenny, Wildbiologe vom Amt für Jagd und Fischerei Graubünden zu blick.ch. «Das Tier wurde im Mai 2013 geboren und war also neun bis zehn Monate alt.»

Mit Kugelwaffe erschossen

Der Jungwolf wurde mit einer Kugelwaffe erschossen. «Es handelte sich um eine einzigen Schuss», sagt Jenny. «Das Tier wurde eine bis zwei Wochen vor dem Auffinden des Kadavers beschossen.»

Der junge Wolf starb an den Folgen der Schussverletzung - nach mehreren Tagen Überlebenskampf.

Wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilt, wurde der Kadaver für genaue Untersuchungen dem pathologischen Institut der Uni Bern übergeben.

Das Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement hat bei der Staatsanwaltschaft Graubünden Anzeige gegen Unbekannt erhoben.

Gruppe Wolf will Kopfgeld aussetzen

«Wir sind entsetzt und erschüttert», sagt David Gerke, Präsident von der Gruppe Wolf Schweiz. Insbesondere sei er überrascht, dass dies im Kanton Graubünden geschehen sei. «Wir haben das Gefühl, dass die Toleranz gegenüber dem Calanda-Rudel sonst gross ist», meint er.

Die Gruppe Wolf überlegt sich jetzt, ein Kopfgeld in der Höhe mehrerer tausend Franken auf den illegalen Wilderer auszusetzen. «Wir werden dies in den nächsten Tagen diskutieren», sagt Gerke.

Pro Natura unterstützt den Plan. «Wir verurteilen die Wilderei aufs Schärfste», sagt Sprecher Matthias Sorg. «Schlimm, dass das Tier auch noch leiden musste.» Pro Natura selbst halte sich jedoch im Hintergrund, da es sich bei Wilderei um ein Offzialdelikt handelt und der Kanton Graubünden von sich aus aktiv geworden ist. «Es ist gut, dass der Kanton den Lead übernommen hat. Da braucht es uns nicht auch noch», sagt Sorg.

«Das ist traurig»

Auch die Vereinigung KORA zeigt sich betroffen. «Das ist traurig», sagt Ralph Manz, der für das Wolfsmonitoring zuständig ist. Laut seinen Angaben befinden sich momentan rund 20 Wölfe in der Schweiz.

Zum Calanda-Rudel, das vergangenen November in der Nähe von Valens SG gesichtet wurde, gehören nun nur noch neun Tiere. (lha/btg)

http://www.blick.ch/news/schweiz/graubuenden/buendner-jungwolf-musste-tagelang-leiden-id2607131.html

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